märz 2019 – goodnews editorial

Die Guten gegen die Bösen

Gerne würde ich erfahren, wie man im Leben die Spreu vom Weizen trennt, die Guten von den Bösen? Ich meine damit nicht Caligula, den Ku Klux Klan oder Hitler. Es geht um uns Psychonauten. Sind die Unterschiede wirklich so gross zwischen den guten, weil seriösen und wissenschaftlich ausgerichteten “Forschern” und den unverantwortlichen, illegalen, hedonistischen Konsumenten, den Freaks oder “Stoners” unter uns – mal abgesehen von Extremfällen? Ich möchte jedenfalls hier ein für allemal festhalten, dass wir alle Konsumenten sind oder waren, sonst wüssten wir nicht, wovon wir reden. Überdies schliesst das eine das andere nicht aus: Es wird nur so getan, als hätte nicht jede/r einen Ruf zu verlieren, Natürlich ist in den Sechzigern und Siebzigern des letzten Jahrhunderts viel Porzellan in die Brüche gegangen, als Drogen erstmals leicht erhältlich waren, doch ohne die ausgeflippte, grelle Alternativkultur der Achtundsechziger wäre die steife patriarchale Mentalität der damaligen Zeit nicht aufgebrochen, was genau so nötig war, wie es heute nötig ist, uns von alten Ängsten und Vorurteilen zu befreien. Ich glaube nicht, dass die Geschichte sich wiederholt. Im Gegenteil: Drogenkonsum erregt heute eher zu wenig öffentliches Interesse. Wir können uns deshalb getrost mehr auf einander einlassen, öfters miteinander kommunizieren und unsere Gemeinsamkeiten pflegen.

In Freundschaft,
Susanne G. Seiler


Ich sitze des öftern

Ich sitze des öftern
neben mir
und tu
als wär ich
gegenwärtig hier.

Monika Minder

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