oktober 2018 – gut zu lesen

Ecce Panis Angelorum

Boris Nikolas Hiesserer (Hg.)
Der Herausgeber und Autor eröffnet mit einem Forschungsdokument zur Kulturgeschichte der Psychedelik im allgemeinen und des Mutterkorns im besonderen. Dabei geht es Hiesserer vor allem um eine Sicht auf psychoaktive Substanzen als Psychedelika und Entheogene. Durch seine Studie wird deutlich, dass ein undifferenzierter Drogenbegriff mehr verschleiert als zur Klärung von realen Zusammenhängen hilft. Das Buch liefert auch wegen seines Fokus auf die psychoaktiven Substanz des Mutterkorns, aus dem Albert Hofmann 1943 sein Sorgenkind und potenzielles Wunderkind LSD synthetisierte, einen wichtigen Beitrag zur psychedelischen Bewusstseinsforschung.
Andreas Mascha, August 2018

Hemingway und ich

Paula McLain
Meisterhaft inszeniert Paula McLain die stürmische Beziehung zwischen Ernest Hemingway und seiner dritten Frau Martha Gellhorn. Als Martha sich haltlos in den zehn Jahre älteren Ernest verliebt, ist sie gerade achtundzwanzig Jahre alt, hat aber schon die halbe Welt bereist. Später wird sie eine der berühmtesten Kriegsreporterinnen des 20. Jahrhunderts sein. Hals über Kopf folgt sie Hemingway in den Spanischen Bürgerkrieg und legt dort an seiner Seite den Grundstein für ihre Karriere. Doch als ihre Anerkennung wächst und Ernest immer grössere Erfolge feiert, muss Martha sich entscheiden: Möchte sie die Frau eines weltberühmten Mannes sein oder ihren eigenen Weg gehen? Ein faszinierendes literarisches Panorama.
Aufbau, Oktober 2018

Der Verräter

Paul Beatty
Dickens, ein Vorort von Los Angeles, gilt als Schandfleck der amerikanischen Westküste: verarmt, verroht, verloren. Zugleich ist es der ganze Stolz seiner schwarzen Einwohner, eine Bastion gegen die weisse Vorherrschaft. Hier zieht der Erzähler von Der Verräter friedlich Wassermelonen und Marihuana. Doch als sein bürgerrechtsbewegter Vater durch Polizeigewalt stirbt und die Gentrifizierung den gesamten Vorort auszuradieren droht, wird er unversehens zum Anführer einer neuen Bewegung: Mit seinem Kompagnon Hominy, alternder Leinwandheld aus Die kleinen Strolche, führt er Sklaverei und Rassentrennung wieder ein.
Luchterhand, Oktober 201

Nach Seepferdchen tauchen: Ein Buch über das Gedächtnis

Hilde Østby & Yiva Østby
Die Schwestern Østby, Neuropsychologin und Autorin, zeigen, wie Erinnerungen unser Leben lenken und unsere Identität prägen. Sie erzählen aus der Wissenschaftsgeschichte und sprechen mit führenden Experten der Gedächtnisforschung. Aus den Fallbeispielen: Wind erinnert sich an nichts vor jenem Tag in seinem 27. Lebensjahr , an dem er in einem Zug in China «aufwachte»; Adrian musste als Überlebender des Terrorangriffs auf Utøya lernen, wie man traumatische Erinnerungen bezähmt; Judy findet sich als Taxifahrerin mühelos im Labyrinth der Strassen Londons zurecht;  Asbjørn Rachlew studierte als Kriminalbeamter die Psychologie des Erinnerns und machte die Rechtsprechung eines ganzen Landes gerechter.
Piper, Oktober 2018

Beifang

Eine Kindheit wie im Roman
Als die Studentin Chrisann Brennan schwanger wurde, hatte Steve Jobs gerade das College geschmissen und schraubte in der berühmten Garage im Silicon Valley komische Kästen zusammen. Chrisann wollte Künstlerin werden und verliess den Nerd Steve. Diese Kränkung sollte er ihr – und auch Lisa – lange nicht verzeihen. Der Apple-Gründer bestritt die Vaterschaft, nannte aber gleichzeitig wohl einen seiner Computer nach seiner Tochter. Und das kleine Mädchen erlebte eine Kindheit der Extreme: Da war einerseits ihre Hippie-Mutter, die nicht einmal genug Geld für ein Sofa hatte, und andrerseits eben einer der reichsten und berühmtesten Männer der Welt. Herzzerreissend und komisch – eine Kindheit, die man so nie erfinden könnte.
Lisa Brennan-Jobs

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