oktober 2019 – goodnews editorial

Vergessen wir das Schlechte leichter als das Gute? Oder hängt es davon ab, ob wir generell glauben, dass das Glas halb voll oder halb leer ist? Und wenn wir lieber das Schlechte vergessen, ist es das, was die Natur von uns will, oder ist es ein Trick und tun wir nur so? Oder, viel schlimmer, sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir die Zukunft fürchten und die Vergangenheit verklären? Wie bestimmte Politiker, die den Status quo um jeden Preis schützen und rückwärts gewandt leben, immer mit einem Fuss in einem geschönten Gestern? Sie sind ein gutes Beispiel dafür, wie wir das Schlechte an den guten alten Tagen vergessen, weil wir „damals“ jung oder zumindest jünger waren und dachten, die Welt gehöre uns. Aber jetzt, da sie uns schon so lange gehört, müssen wir uns auf das konzentrieren, was getan werden muss, um sie in einem so guten Zustand wie möglich weiterzugeben. Nicht wie damals, wie heute. Dabei müssen auch wir viel Schlechtes ignorieren, um uns auf das Gute zu konzentrieren.

Viel Licht wünscht Ihnen dabei Ihre
Susanne G. Seiler


Alles was wir tun ist Musik, John Cage

Der Regentag bietet sich an gebietet sich der Regentag
für eine Unternehmung das Tropfentrommeln der Tropfen
ans Fenster ans gekippte Fenster Und die triefenden Blätter
der trompetenartigen weissen Blumen weissen Blüten
in dem Garten unter dem gekippten Fenster: will nur
zu Haus bleiben, sagst du und dem Regen lauschen
älter als das Auge: der Gehörsinn blätternder umblätternder
Regen draussen durchweichte Trompetenblumen Trompeten-
blüten: dein Trommeln mit Fingern Fingerspitzen auf den
Tisch auf das weisse Blatt Papier malst eine Blüte trompeten-
artige einer weissen ungeschützten Unternehmung (Blüte:)
Spaziergang über die Dörfer hinaus im Regen.

Volker Sielaff

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