oktober 2020 – goodnews editorial

Editorial: Das Recht auf ein würdiges Leben

Die Globalisierung lässt sich nicht rückgängig machen. Glücklicherweise erinnert mich dieses Wort nicht nur an den inhärenten Mangel an Nachhaltigkeit von um die Welt schwappenden Gütern, Dienstleistungen und Menschen, sondern auch an Wissenstransfer und weltweite Freundschaften. Paradoxerweise gibt es immer noch viele, für die Migranten nichts anderes sind als «Fremde in einem fremden Land». Kürzlich ging das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos in Flammen auf. Es ist beschämend für uns Europäer, dass noch keine dauerhafte Lösung für zwölftausend um ihr Überleben kämpfende Flüchtlinge gefunden wurde. Viele Häuser, ehemalige Bauernhöfe und sogar ganze Dörfer am Rande Europas wurden verlassen, stehen leer oder zerfallen. Warum kauft man sie nicht auf und/oder vermietet sie an erfahrene Einwanderer? Sie könnten in ihnen leben, das dazugehörige Land bewirtschaften und in Kombination mit anderen Kenntnissen ein neues Leben für sich und ihre Familien schaffen. Auf diese Weise retten sich bereits gewisse süditalienische Kleinstädte vor dem Aussterben. Wir fördern den Extremismus, wenn wir nicht positiv und mitfühlend auf gegenwärtige und zukünftige Migrationen reagieren. Darüber hinaus müssen wir dringend Vorkehrungen treffen, die uns helfen, mehr Menschen vor Ort zu ernähren und zu versorgen, auch uns selbst. Die Welt verändert sich rapid.

Wir bleiben dran,
Susanne G. Seiler

P.S. Die neue Gaia Media Lounge an der Hochstrasse 70 in Basel ist nicht nur gut gelegen, sondern auch schon recht gut bestückt. Über Ihren Besuch freuen wir uns.


Alp

Wir sind der Welt
aufs Dach gestiegen. Die
Aussicht war nicht schlecht.

Wir sind nicht lange
dort geblieben. Der
Schwindel war zu echt.

Es fehlte wohl am
langen Atem. Es fehlte
wohl an dem und dem.

Wir sind der Sonne
nah geraten. Jetzt
stocken wir im Le-, im Lehm.

Steffen Jacobs

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