januar 2021 – gut zu hören

Ta Habibi Ta’aia
Lynn Adib & Zeid Hamdan
Die Stimme von Lynn  Adib, einer in Paris lebenden Musikerin und Sängerin, ist so rein wie verführerisch, und sie nutzt sie, um der traditionellen und klassischen Musik Syriens eine neue Note zu verleihen. Lynn wuchs in Damaskus auf, wo sie in den byzantinischen Gesang eingeweiht wurde. «Später, während ihres Flötenstudiums am Nationalen Konservatorium von Damaskus, entdeckte sie den Jazz und war begeistert von dessen Freiheit und Komplexität. So beginnt für Lynn ein musikalisches Abenteuer, in dem sie die traditionelle arabische Musik (Maqâm), die religiösen Gesänge des alten Syriens und den Jazz zu verbinden sucht. 2009 zog Lynn nach Paris, wo sie sich an der American School of Modern Music einschrieb, bevor sie am Pariser Konservatorium (CRR de Paris) ein Studium im Bereich Vokaljazz aufnahm.» (http://lynnadib.com/) Lyn Adib steht in der Tradition von Sängerinnen wie Oum Khalsoum oder Nusrath Fateh Ali Khan; sie ist ein Ausnahmetalent. (sgs)
Mediterranean Project | Juni 2019


The Bewlay Brothers
David Bowie
Diese Ballade wurde 1971 geschrieben und war für Bowies erstes Album Hunky Dory gedacht, das 1972 erschien. In dieser remasterten Version zeigt der junge Bowie bereits das Charisma, das Talent und die Ausdruckskraft, die ihn zu einem grossen Star machen sollten. Seine mal berührende, mal nachdrückliche Stimme und sein undurchschaubarer Text ebneten den Weg für eine ganze Generation von Musikern in nur einem Song. Bowie hat ihn nur selten aufgeführt, denn, wie er sagte: «Da sind mehr Worte drin als in Tolstois Krieg und Frieden.» Auf die Frage, was der kryptische Songtext bedeute, bot er als Erklärung an, dass man sich vorstellen solle, dass in dem Lied verschiedene Geister versteckt seien. Die Bewlay Brothers bestehen aus David Bowie, Iggy Pop und David Thurston. Zu Ehren dieser Zusammenarbeit nannte der Sänger auch seinen Verlag Bewlay Bros. und verwendete den Namen oft als Pseudonym. (sgs)
BBC2 | Dezember 2020


Café Exil: New adventures in European music 1972-1980
Various Artists
«Als David Bowie und Iggy Pop Mitte der 70er Jahre aus LA flohen, um mit Interrail durch Europa zu reisen, hörten sie eine neue europäische Musik, die weitgehend frei von angloamerikanischen Rockeinflüssen war: den deutschen Motorik-Sound, Anflüge von Jazz, Experimentellem und Elektronik. In West-Berlin war eines ihrer Lieblingslokale das Kreuzberger Café Exil, ein verrauchter Treffpunkt für Beats und Intellektuelle. Dies ist sein imaginärer Soundtrack. Die Songauswahl ist ausgewogen und neigt sich ganz natürlich deutschen Künstlern zu; die Aufnahme eines Tracks von Eno in seiner Rolle als Klangalchemist zollt seiner Fähigkeit Respekt, als Leiter und Dirigent für alle Musik zu fungieren, die von der Stimmung diktiert, aber nicht durch Grenzen eingeschränkt wird.» (Plattenlabel) Ziemlich sensationell, mit Beiträgen von Rubba, Amon Düül II, Annette Peacock, Brian Eno, Soft Machine, Popol Vuh und anderen.
Ace Records | Dezember 2020


Time Outtakes. Previously Unreleased Takes from the Original 1959 Session
Dave Brubeck
«Bei der Recherche zu Büchern, die anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Jazz-Legende Dave Brubeck erschienen sind, machte man eine faszinierende Entdeckung: Es gab brillante alternative Takes für die meisten Stücke, die auf Time Out veröffentlicht wurden, der ersten Jazz-LP, die sich über eine Million Mal verkaufte. Diese neu entdeckten Aufnahmen bieten wunderbare Darbietungen, die ihren berühmten Vorbildern in nichts nachstehen!»  (Chris Brubeck) Enthält bisher unveröffentlichte Takes von: ‚Blue Rondo a la Turk‘, ‚Strange Meadowlark‘, ‚Take Five‘, ‚Three To Get Ready‘, ‚Cathy’s Waltz‘, ‚I’m In A Dancing Mood‘, ‚Watusi Jam‘ und ‚Band Banter‘. «Wenn man sich die alternativen Takes und Hinter-den-Kulissen-Aufnahmen eines jeden klassischen Albums anhört, kann man etwas von seiner Zeitlosigkeit erkennen. Aber es ist besonders verblüffend zu hören, was in die Entstehung von Time Out, dem Meisterwerk des Dave Brubeck Quartetts, eingeflossen ist, und vielleicht das ultimative Beispiel dafür, wie eine Live-Kunstform in ein makelloses Endprodukt umgewandelt wurde.» (New York Times)
Brubeck Editions | Dezember 2020


The Lost Chord
Gorillaz ft. Leee John (Episode Nine)
Gorillaz haben kürzlich mit ‘The Lost Chord’ ihre Videoserie Song Machine Season One: Strange Timez abgeschlossen, inspiriert von alten Technicolor-Monsterfilmen. Die witzige Animation beginnt damit, dass die Bandmitglieder an eine ausserirdische Küste gespült werden, wo sich ihr Gaststar in ein schuppiges Seemonster in Ketten verwandelt, das eine einmalig süsse Stimme hat. Anlässlich der Veröffentlichung tweetet die Band: «2020 – eines der herausforderndsten Jahre in der Geschichte der Menschheit… Aber irgendwie, trotz aller Widrigkeiten, mit der eurer Hilfe und der der erweiterten Gorillaz-Familie, haben wir es trotzdem geschafft, unser eigenes kleines Stück Geschichte zu schreiben. Danke für eure Geduld und dafür, dass ihr an die Gorillaz geglaubt habt.» Gorillaz klingen dringlich, auf eine melodiöse, symphonische und manchmal vage bedrohliche Weise. Glücklicherweise rettet ihr unwirklicher Sinn für Humor den Tag, und die ätherische Stimme von Leee John transportiert uns aus dem Chaos in eine entrückte Zukunft. (sgs)
Plastic Beach | Dezember 2020


 

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