september 2022 – goodnews editorial

gesundschrumpfen

Wie im chinesischen Gleichnis vom Bauern, der seine Pferde verliert, aber das Leben seines Sohnes gewinnt (und am Ende auch die Pferde zurückbekommt), können negative Ereignisse zu positiven Ergebnissen führen.
Was heisst das bezogen auf die Energiekrise, (dem Bevölkerungswachstum, der Massentierhaltung, der Überdüngung unserer Böden)? Erstere spitzt sich zu seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Ein positives Ergebnis, das aus dieser schlimmen Situation hervorgeht, ist die grosse Solidarität mit der Ukraine. Helfen zu können, hat eine befreiende Wirkung und gibt uns die Möglichkeit, uns gegen das zu wehren, was uns widerfährt. In diesem Winter werden wir vielleicht auf unseren Komfort verzichten müssen. Werden wir dann noch hinter der Ukraine stehen? Die Zerstörung, das Töten, das Leiden und die Grausamkeiten dieses Krieges müssen ein Ende haben! Aber zu welchem Preis?
Nach der Ölkrise, 1974-75, haben wir unsere Wirtschaft von Ballast befreit. Im Wirtschaftslexikon heisst es: «Gesundschrumpfung nennt man Bemühungen, den Geschäftsumfang einer Unternehmung auf ein bestimmtes geplantes Mass zu vermindern.» Darum geht es auch heute. Nicht nur wegen des Sparpotenzials der Gesundschrumpfung, die zwar etwas Einsicht erfordert, aber nicht schwer umzusetzen ist, sondern weil wir erkannt haben, dass das «geplante Mass» längst verloren gegangen ist. Wir haben einfach nie genug bekommen.
Aber das ist jetzt vorbei, auch wenn es diesen Herbst noch so viel regnet und unsere leeren Flüsse und Stauseen sich füllen! Werden wir uns wie für einen arktischen Winter anziehen müssen? Uns an Bettsocken, Wärmflaschen und Nachtmützen gewöhnen? Werden wir uns mit unserer, unserem, unsere Geliebten, mit der Katze, mit einem Buch oder mit allen und allem gleichzeitig ins Schlafzimmer zurückziehen müssen, anstatt vor dem Fernseher zu frösteln? Wer weiss…
Um die schwierigen Zeiten zu überstehen, wollen wir in Bewegung bleiben und uns so viel wie möglich im Freien aufhalten. Die Natur bietet zu jeder Jahreszeit ihre Schönheit und Heilkraft an, damit wir uns erholen und stärken und ihre herrliche Pracht geniessen. Was die städtische Umwelt betrifft, so haben sich noch nie so viele Menschen gewünscht, dass der öffentliche Raum grüner, natürlicher und nachhaltiger wird. Und noch nie wurden so viele – private und öffentliche – Schritte unternommen, um diesen Wunsch auszudrücken und zu erfüllen!
Ihre
   Susanne G. Seiler

P.S. Die Psychedelic Salons sind zurück. Sie finden uns auch jeden Donnerstagnachmittag von 14 – 18 Uhr in der Gaia Lounge, Hochstrasse 70 in Basel (Nähe Hauptbahnhof Basel SBB, Haltestelle Peter Merian). Willkommen!


hör nicht auf, so lieb zu sein

Hör nicht auf, so lieb zu sein
und zu denken und zu träumen.
Hör nicht auf, so quietschvergnügt
dem Leben zu vertrauen.
Hör nicht auf, dankbar zu sein,
für das dir geschenkte Leben.
Nichts ist selbstverständlich,
nichts vergeblich.
   Hanna Schnyders

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