Mystische Erfahrungen im Alltag – vom LSD zur holotropen Atmung
von Reinhard Eichelbeck
Um phantastische Visionen zu erleben, in andere Wirklichkeiten zu schauen und einen tieferen Sinn ihrer Existenz zu erfahren, haben die Menschen sich schon seit Jahrtausenden verschiedener psychoaktiver Drogen bedient – die wohl potenteste darunter: das LSD. Als Wunderdroge wurde es in den 60er Jahren verherrlicht, in den 70ern dann verteufelt und verboten. Heute wird es nach langjährigem Dornröschenschlaf von der Psychologie wiederentdeckt – während sein Entdecker Albert Hofmann gerade seinen hundertsten Geburtstag feiern durfte.
Während der Basler Psi-Tage im November 2005 hatte ich die Gelegenheit, einen liebenswürdigen alten Herrn kennen zu lernen, über 99 Jahre alt, geistig ganz auf der Höhe, und so freundlich und bescheiden, dass man nicht ohne weiteres vermuten würde, dass es sich hier um einen weltberühmten Wissenschaftler handelt. Es war Dr. Albert Hofmann, ein Schweizer Chemiker, der vor mehr als 60 Jahre die stärkste psychoaktive Substanz entwickelt hat, die wir kennen – das LSD. Im Januar 2006 wurde er hundert Jahre alt, und man feierte seinen Geburtstag mit einer grossen Veranstaltung in Basel, zu der zahlreiche Künstler und Wissenschaftler aus aller Welt angereist waren.
Albert Hofmann ist in Baden aufgewachsen, einem kleinen Ort in der Nähe von Zürich, und er hat als Kind viel Zeit in der freien Natur verbracht. Bei einem Waldspaziergang hatte er eines Tages eines jener kosmischen «Einheitserlebnisse», die seit Jahrtausenden schon von den Mystikern aller Kulturen immer wieder beschrieben wurden.
«Auf einmal erschien mir alles in einem wunderbaren, neuen Licht», erzählte er in einem Interview. «Es ist so schwierig dies in Worte zu fassen. Alles erschien mir wunderbar. Es war ein Erkennen und das Gefühl bisher blind gewesen zu sein. Dieses Einssein war ein ungeheures Erlebnis, das ich nicht einmal zu erzählen wagte. Ich bewahrte es aber als grossen Schatz in mir. Es gab mir das Gefühl, dass ich die Wahrheit gesehen habe und die Sicherheit, dass eine wunderbare, ungeheuer tiefe Wirklichkeit hinter dem Alltagserleben existiert. Es ist ein Einssein, ein kosmisches Gefühl. Das hat mein Leben geprägt. Normalerweise ahnen wir höchstens, dass unsere Welt kein Zufallsprodukt sein kann und dass eine geistige Kraft dahinter stehenmuss.»
Um diese geistige Kraft und die Art und Weise, wie sie unsere Welt gestaltet, besser zu verstehen, beschloss Hofmann, Chemiker zu werden. Er studierte an der ETH Zürich, promovierte mit Auszeichnung und ging 1929 als Forschungschemiker zum Schweizer Pharmakonzern Sandoz nach Basel. Bis 1971 war er dort mit der Untersuchung von Heilpflanzen und Pilzen beschäftigt und bemüht, ihre medizinisch wirksamen Bestandteile zu entdecken und zu isolieren. Dass Albert Hofmann dabei das LSD entdeckte, könnte man als einen seltsamen Zufall ansehen – er selbst allerdings meinte: «Ich habe das LSD nicht entdeckt – das LSD ist zu mir gekommen. Das LSD hat sich gemeldet vorher bei mir, es ist zu mir gekommen, es hat gesagt: vergiss mich nicht, ich bin da.»
Am Nachmittag des 16. April 1943 arbeitete Dr. Hofmann wie gewohnt in seinem Labor, als er plötzlich «von einer merkwürdigen Unruhe, verbunden mit einem leichten Schwindelgefühl» befallen wurde. Er brach seine Arbeit ab und fuhr zurück in seine Wohnung.
«Zu Hause», so schrieb er in einem späteren Bericht, «legte ich mich nieder und versank in einen nicht unangenehmen rauschartigen Zustand, der sich durch eine äusserst angeregte Phantasie kennzeichnete. Im Dämmerzustand bei geschlossenen Augen – das Tageslicht empfand ich als unangenehm grell – drangen ohne Unterbruch phantastische Bilder von ausserordentlicher Plastizität und mit intensivem, kaleidoskopartigen Farbenspiel auf mich ein. Nach etwa zwei Stunden verflüchtigte sich dieser Zustand.»
Hofmann überlegte, was diesen seltsamen Zustand hervorgerufen haben könnte. Er hatte an diesem Nachmittag mit Lysergsäurediäthylamid gearbeitet, einer Substanz, die er fünf Jahre zuvor entwickelt hatte. Sein besonderes Interesse galt damals dem Mutterkorn, einem auf Getreideähren, insbesondere auf Roggen schmarotzenden Schlauchpilz, der schon seit Jahrhunderten bei der Geburtshilfe eingesetzt wurde, weil er eine wehenfördende und blutstillende Wirkung hatte. 1938 war es ihm gelungen, den Hauptwirkstoff des Mutterkorn, die Lysergsäure, zu isolieren und er verband sie dann mit verschiedenen Stoffen, unter anderem mit Diäthylamin. Er hoffte, dadurch ein Medikament mit kreislaufanregender Wirkung zu bekommen. Als das Lysergsäurediäthylamid – abgekürzt LSD – dann im Tierversuch getestet wurde, zeigte sich allerdings keine nennenswerte Reaktion, und die scheinbar wirkungslose Substanz verschwand in der Schublade, beziehungsweise im Laborschrank.
Fünf Jahre später holte Hofmann sie dann, einer «merkwürdigen Ahnung» folgend, wieder hervor, um weiter damit zu experimentieren. Und weil er an jenem 16. April nur mit dem Lysergsäurediäthylamid gearbeitet hatte, kam er zu der Schlussfolgerung, dass hierin die Ursache für seine seltsamen Gefühle und Visionen zu finden sei. Um sicher zu gehen entschloss er sich zu eine Selbstversuch, und schluckte drei Tage später 0,25 Milligramm – eine winzige Menge – aber, wie spätere Erfahrungen zeigten, bereits das zehnfache einer wirksamen Dosis. Und damit begab sich Albert Hofmann, ohne es zu wissen, auf den ersten LSD-Trip der Weltgeschichte. Eine gute halbe Stunde später spürte er wieder «leichtes Schwindelgefühl, Unruhe, Gedanken nur schwer zu konzentrieren, Sehstörungen, Lachreiz», und er beschloss, nach Hause zu fahren. Da er mit dem Fahrrad gekommen war, bat er vorsichtshalber seine Laborantin, ihn zu begleiten.
«Schon auf dem Heimweg per Rad zeigte sich, dass alle Symptome stärker waren, als das erste Mal», schrieb Hofmann später. «Ich hatte bereits grösste Mühe, klar zu sprechen und mein Gesichtsfeld schwankte und war verzerrt wie ein Bild in einem verkrümmten Spiegel. Auch hatte ich das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen, während mir nachher meine Laborantin sagte, dass wir ein scharfes Tempo gefahren seien.»
Zu Hause angekommen verschlechterte sich Hofmanns Zustand zusehends. «Alles im Raum drehte sich, die vertrauten Gegenstände und Möbelstücke nahmen groteske, meist bedrohliche Formen an. Sie waren in dauernder Bewegung, wie von innerer Unruhe erfüllt … Schlimmer als die Verwandlungen der Aussenwelt ins Groteske waren die Veränderungen, die ich in mir selbst, an meinem innersten Wesen, verspürte. Alle Anstrengungen meines Willens, den Zerfall der äusseren Welt und die Auflösung meines Ichs aufzuhalten, schienen vergeblich. Ein Dämon war in mich eingedrungen und hatte von meinem Körper, von meinen Sinnen und meiner Seele Besitz ergriffen. Eine furchtbare Angst, wahnsinnig geworden zu sein, packte mich. Ich war in eine andere Welt geraten, in andere Räume, in eine andere Zeit …»
Hofmann rief seinen Hausarzt zur Hilfe, der aber keine besonderen Symptome feststellen konnte, abgesehen von stark erweiterten Pupillen und einem etwas schwachen Puls. Die Diagnose beruhigte Hofmann und sein Zustand besserte sich langsam.
«Der Schrecken wich allmählich und machte einem Gefühl des Glücks und der Dankbarkeit Platz, je mehr normales Fühlen und Denken zurückkehrte und die Gewissheit wuchs, dass ich der Gefahr des Wahnsinns endgültig entronnen war. Jetzt begann ich allmählich das unerhörte Farben- und Formenspiel zu geniessen, das hinter meinen geschlossenen Augen andauerte. Kaleidoskopartig sich verändernd drangen bunte, phantastische Bilder auf mich ein, in Kreisen und Spiralen sich öffnend und schliessend, in Farbfontänen zersprühend, sich neu ordnend und kreuzend, in ständigem Fluss. Besonders merkwürdig war, wie alle akustischen Wahrnehmungen, etwa das Geräusch einer Türklinke oder eines vorbeifahrenden Autos, sich in optische Empfindungen verwandelten. Jeder Laut erzeugt in Form und Farbe entsprechendes, lebendig wechselndes Bild …»
Erschöpft schlief Hofmann schliesslich ein und erwachte, zu seinem eigenen Erstaunen, am nächsten Morgen erfrischt und mit klarem Kopf, wenn auch körperlich noch etwas müde. Er konnte sich an alle Einzelheiten seines «Trips» erinnern und fühlte sich wohl, von irgendwelchen Nachwirkungen, einem Kater oder ähnlichem verspürte er nichts.
«Ein Gefühl von Wohlbehagen und neuem Leben durchströmte mich. Als ich später in den Garten hinaustrat, in dem nach einem Frühlingsregen nun die Sonne schien, glitzerte und glänzte alles in einem frischen Licht. Die Welt war wie neu erschaffen. Alle meine Sinne schwangen in einem Zustand höchster Empfindlichkeit, der noch den ganzen Tag anhielt.»
Albert Hofmann hat auch später noch einige Male LSD genommen, unter anderem zusammen mit dem Schriftsteller Ernst Jünger, mit dem er viele Jahre befreundet war. «Die Drogen sind Schlüssel», kommentierte Jünger seine LSD-Erfahrung. «Sie werden freilich nicht mehr erschliessen, als unser Inneres verbirgt. Doch führen sie vielleicht in Tiefen, die sonst verriegelt sind.»
Indem er, vor mehr als 60 Jahren, Lysergsäure und Diäthylamin miteinander verband, hatte Albert Hofmann, ohne es zu wissen und zu wollen, eine der potentesten psychoaktiven Substanzen geschaffen, die wir heute kennen. Und die Folgen waren so weitreichend, dass man sie mit der Erfindung der Antibabypille verglichen, oder die Droge gar als «das spirituelle Äquivalent der Wasserstoffbombe» bezeichnet hat. In den ersten Jahren war die Entwicklung allerdings wenig spektakulär. Fast zwei Jahrzehnte lang war LSD eine ausschliesslich in der Fachwelt bekannte Substanz.
Psychiater und Psychologen fanden, dass die von Hofmann beschriebenen Symptome grossen Ähnlichkeit mit bekannten Geistesstörungen hatten, insbesondere mit der Schizophrenie, und sie ergriffen die Möglichkeit, mit Hilfe von LSD «experimentelle Psychosen» zu erzeugen, um dadurch die abnormen Entgleisungen des menschlichen Geistes besser zu verstehen. Der Göttinger Psychiater und Neurologe Hanscarl Leuner beobachtete im Verlauf von fünf Jahren über tausend Einzelsitzungen, in denen er Versuchspersonen LSD verabreichte, und stellte eine Liste charakteristischer Wirkungen auf. Unter anderem: motorische Störungen, wie unsichere Gehweise oder Sprachschwierigkeiten; eine Veränderung der optischen Wahrnehmung bis hin zu Halluzinationen; Veränderungen der Körperempfindung, wie Vergrösserung oder Verkleinerung der Gliedmassen, gelegentlich auch das Gefühl, sich ausserhalb des Körpers zu befinden; Veränderung des Zeit- und Raumerlebens; Verstärkung erotischer und sexueller Empfindungen; und teilweise auch kosmisch-mystische Einheits- oder Erleuchtungsempfindungen. Leuner betrachtete all diese Phänomene etwas eingeengt unter dem psychopathologischen Gesichtspunkt – er sprach beispielsweise von «LSD-Psychose» – aber er erkannte auch, dass alles, was dabei erlebt wurde, «unmittelbaren Bezug zur Persönlichkeit des Berauschten hat und grosse psychotherapeutische Wirkung zeigt.»
1949 brachte Sandoz das LSD auf den Markt – in Form kleiner blauer Pillen und unter dem Namen «Delysid». Im Beipackzettel wurde darauf hingewiesen, dass es nützlich sei «zur seelischen Auflockerung bei analytischer Psychotherapie, insbesondere bei Angst- und Zwangsneurosen», sowie für «experimentelle Untersuchungen über das Wesen der Psychosen: Delysid vermittelt dem Arzt im Selbstversuch einen Einblick in die Ideenwelt der Geisteskranken und ermöglicht durch kurze Modellpsychosen bei normalen Versuchspersonen das Studium pathogenetischer Probleme …»
Ohne dass die Öffentlichkeit das gross zur Kenntnis nahm, gingen in den 50er Jahren zahlreiche Psychiater und ihre Patienten auf den LSD-Trip. Einer, der davon profitierte, war der Filmschauspieler Cary Grant, der 1959 in einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Look bekannte, dass er im Rahmen einer Psychotherapie LSD genommen habe und dadurch zu einem neuen, psychisch gefestigten Menschen geworden sei. Er bezeichnete die LSD-Erfahrung als eine der wichtigsten seines ganzen Lebens, und empfahl allen Politikern, es ebenfalls zu nehmen.
In den 50er Jahren wurden noch weitere «psychedelische» (das heisst: «seelenöffnende») Drogen entdeckt, oder besser gesagt: wiederentdeckt. Denn diese Substanzen waren zum Teil schon seit Jahrtausenden in Gebrauch. 1953 nahm der englische Schriftsteller Aldous Huxley eine Prise Meskalin, das aus dem mexikanischen Peyotekaktus gewonnen wird, und ganz ähnliche Wirkungen erzeugt, wie LSD, obwohl es eine andere chemische Struktur hat. Die alten Azteken benutzen es schon vor über tausend Jahren, um Kontakt zu ihren «Göttern» aufzunehmen. In seinem Essay «Die Pforten der Wahrnehmung» beschreibt Huxley eindrucksvoll, wie er unter dem Einfluss der Droge seine Umwelt völlig neu entdeckte, und einfache Gegenstände eine geradezu göttliche Qualität bekamen. Die Falten seiner Hose und ein Blumenstrauss wurden für ihn zu einer «Apokalypse von Blumen oder Flanell» und ein Liegestuhl erschien ihm wie das «Jüngste Gericht». Seine Meskalinerfahrung brachte ihn zu der Auffassung, dass unser Gehirn eine Art «Reduktionsventil» ist, das von der unglaublichen Vielfalt kosmischer Erscheinungen, die uns umgeben, nur einen winzigen Bruchteil in unser Bewusstsein gelangen lässt. Durch die psychedelischen Drogen, aber auch durch Fasten, Reizentzug oder bestimmte Atemübungen, wird die einschränkende Ventilwirkung unseres Gehirns aufgehoben oder zumindest verringert, sodass wir dann die Wirklichkeit so sehen können, wie sie wirklich ist. Und er fand, wie zehn Jahre später nahezu eine ganze Generation, dass diese Sicht der Dinge unsere Lebensauffassung erheblich verändert: «Wenn wir uns als die alleinigen Erben des Weltalls fühlen, wenn das Meer in unseren Adern fliesst und die Sterne unsere Schmuckstücke sind, wenn alle Dinge als unendlich und heilig wahrgenommen werden, welchen Beweggrund können wir da zu Begehrlichkeit oder Selbstüberhebung haben, zu einem Streben nach Macht oder der Sucht nach noch öderen Formen des Vergnügens?»
Es zeigte sich in diesen Jahren, dass die Erfahrungen verschiedener Menschen mit den psychedelischen Substanzen ganz verschiedenen waren, entsprechend ihrer individuellen Einstellung. Während Aldous Huxley dem Meskalin ein mystisches Einheitserlebnis verdankte, empfand sein französischer Kollege Henri Michaux nach Einnahme derselben Droge hauptsächlich Verwirrung, Leere, Verlorenheit und «klägliche Wunder». Ein Professor für asiatische Philosophie und Religion in Oxford, der Huxleys Ansichten ablehnte, lachte auf seinem Meskalin-Trip fast dauernd und hatte keinerlei mystische Erfahrungen. Für ihn waren «alle Dinge eins in dem Sinne, dass im Höhepunkt meines manischen Zustandes alle gleich komisch waren: die Eigenschaft der Komik und Ungereimtheit hatte alle anderen verschlungen.» Es bestätigte sich hier wieder einmal, was der Philosoph Paul Feyerabend so formulierte: «Es kommt ganz darauf an, wer das Universum hinterfragt. Fragt ein Materialist, antworten Atome und Quarks. Fragt ein Metaphysiker, antworten ihm die Götter.»
1955 nahm der Börsenmakler und Hobbyethnologe Gordon Wasson in Mexiko an einer Zeremonie mit der Schamanin Maria Sabina teil, bei der «heilige Pilze» verzehrt wurden, die ebenfalls eine psychedelische und dem LSD ähnliche Wirkung hatten. Dieser Pilzkult, der in den Jahrhunderten nach der spanischen Eroberung im Untergrund lebte, ist vermutlich mehr als 3000 Jahre alt. Die Pilze wurden «Teonanacatl» genannt – «göttliches Fleisch» und in Ritualen verwendet, die dem christlichen Abendmahl gleichen. Diese Pilze gehören zur Gattung Psilocybe, die mindesten 150 Arten umfasst und in der ganzen Welt vorkommt, unter anderem auch in Deutschland. Wasson schickte die Pilze nach Basel, und Albert Hofmann isolierte aus ihnen die wirksamen Substanzen Psilocybin und Psilocin, deren Wirkung dem LSD entspricht, allerdings von kürzerer Dauer ist. Als LSD 1966 verboten wurde, brachte Sandoz Psilocybin unter dem Namen «Indocybin» auf den Markt, und es wurde einige Zeit in der Psychotherapie als LSD-Ersatz eingesetzt, dann aber ebenfalls verboten und vom Markt genommen.
Die 60er Jahre waren die Zeit, in der LSD, ausgehend von den USA, seine grösste Popularität erlangte und Millionen junger Menschen zu aussergewöhnlichen Erfahrungen und zu einer Weltsicht verhalf, die sich von der ihrer Eltern ganz erheblich unterschied. Der Frust über den platten Materialismus ihrer Väter, der Drang zu Abenteuern ausserhalb der langweilig-bürgerlichen Normalität, die Suche nach einem tieferen Sinn des Lebens als Geld verdienen, Haus bauen und Familie gründen, hatte die Jugend schon Ende der 50er Jahre in Unruhe versetzt. Sie betrachteten die amerikanische Gesellschaft als einen «Ameisenhaufen mit Klimaanlage» und begannen, alternative Gesellschaftsformen zu erproben, deren Grundlage «Love and Peace» sein sollte, anstatt Besitzdenken und Konkurrenzkampf. Es entstand das, was man später die Hippie-Bewegung nannte. «Bewusstseinserweiterung» war das Schlagwort, und LSD erschien als das ideale Mittel, sie zu erreichen, denn im Gegensatz zu den klassischen Meditationsmethoden wirkte es sofort und ohne lange Vorbereitung: instant ecstasy.
Prophet und Märtyrer dieser Bewegung wurde Timothy Leary, Professor für klinische Psychologie an der Harvard-Universität. Seine Experimente mit LSD und anderen psychedelischen Drogen vermittelten ihm tief religiöse Erfahrungen und eine neue Sicht der Dinge, die er mit seinen Studenten teilen wollte. Als sich aus den Testserien regelrechte LSD-Parties entwickelten, wurde Leary von der Universität entlassen. Zusammen mit Gleichgesinnten gründete er die «Internationale Vereinigung für Innere Freiheit», und propagierte LSD als «das Yoga des Westens». Sein Slogan «turn on, tune in, drop out» («schalt dich an, stimm dich ein, steig aus»), wurde so etwas wie ein Glaubensbekenntnis der Hippie-Bewegung.
Angeführt von den Künstlern, Malern und Musikern vor allem, gingen immer mehr Menschen auf die Reise nach Innen, und LSD wurde ihr bevorzugtes Transportmittel. Auch die Beatles nahmen es, änderten ihren Stil, ihre Einstellung und ihre Haartracht und setzten dem LSD mit «Lucy in the Sky with Diamonds» ein musikalisches Denkmal. Paul McCartney sagte in einem Interview: «Gott ist in allem. Gott ist in dem Raum zwischen uns. Gott ist in dem Tisch vor dir. Gott ist alles und überall und jedermann. Rein zufällig ist mir all das durch LSD klar geworden, aber es hätte auch durch etwas anderes geschehen können. Es ist wirklich nicht wichtig, wie ich darauf gekommen bin – das Endresultat ist alles, was zählt.»
Das christliche Establishment war entsetzt über solche «unchristlichen» Äusserungen, die konservativen Politiker waren beunruhigt, weil neben der erstarkenden Bürgerrechtsbewegung und den Protesten gegen den Vietnamkrieg nun Leute wie Leary den «american way of life» insgesamt radikal in Frage stellten. Leary hatte sogar eine neue «Unabhängigkeitserklärung» verfasst, in der es heisst: «Wir, gottliebende, friedliebende, lebensliebende, spassliebende Männer und Frauen, die wir den obersten Richter des Universums als Zeugen für die Redlichkeit unserer Absichten anrufen, geben daher bekannt und erklären im Namen und kraft aller fühlenden Wesen, die sich sanft auf diesem Planeten entwickeln wollen, dass wir frei und unabhängig sind, und dass wir losgesprochen sind von jeder Untertanentreue gegenüber der Regierung der Vereinigten Staaten und allen Regierungen, die von Männern in den Wechseljahren beherrscht werden …»
Weil man die wahre Ursache all dieser gesellschaftlichen Gährungsprozesse nicht sehen wollte, suchte man nach einem Sündenbock, und da bot sich das LSD an. Für die konservativen Psychiater war es ohnehin nur ein Mittel zur Erzeugung «experimenteller Psychosen» gewesen, und es fanden sich genügend promovierte Gegner der Droge, die gerne bestätigten, das sie aus «wissenschaftlicher» Sicht höchst gefährlich sei und verboten werden müsse. 1966 wurde LSD als «Schedule 1»-Droge mit höchstem Missbrauchspotential eingestuft, und Besitz und Anwendung unter Strafe gestellt – Minimum: zehn Jahre Gefängnis. Obwohl über zwanzigjährige Erfahrungen gezeigt hatten, dass LSD – im Gegensatz zu den «harmlosen und gesellschaftlich akzeptierten Drogen Alkohol und Nikotin» – weder süchtig macht, noch körperliche Schäden verursacht, setzte es auch die UNO wenig später auf die Liste der «besonders gefährlichen Drogen» – was theoretisch einem weltweiten Totalverbot von LSD für Therapie, Wissenschaft und Privatkonsum gleichkam.
In der Praxis allerdings gab es Ausnahmen. Der Psychiater Stanislav Grof beispielsweise leitete noch bis in die 1970er Jahre hinein ein Forschungsprojekt am Spring Grove State Hospital in Maryland, bei dem Krebskranke im Endstadium einer LSD-Therapie unterzogen wurden. Grof, der etwa 4000 Therapiesitzungen mit LSD durchgeführt hat, berichtet in seinem Buch «Die Begegnung mit dem Tod» von verschiedenen Grunderfahrungen, die seine Patienten im Verlauf dieser Sitzungen gemacht haben. Neben dem schon erwähnten optisch ästhetischen Aspekt, den sie gelegentlich als «Orgien des Schauens» oder «Netzhaut-Zirkus» bezeichneten, erlebten die Patienten sehr plastische Erinnerungen aus ihrem gegenwärtigen Leben. Zum Teil als komplette «Lebensrückschau», wie sie auch aus den sogenannten «Nahtoderfahrungen» bekannt ist, bis hin zu Ereignissen während der Geburt oder im Mutterleib, oder sogar Szenen, die sie als Erinnerung an frühere Inkarnationen interpretierten. Darüber hinaus tauchten auch Bilder von Naturkatastrophen auf, von apokalyptischen Kriegsszenen, mit Folterung, Verstümmelung oder Vergewaltigung. Qualvolle Szenen, wo sie zerstückelt oder von Ungeheuern verschlungen wurden, Szenen, wie sie in den Schreckensvisionen der Renaissancemaler Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel zu finden sind, kulminierten in einem Todeserlebnis der Patienten, dem dann ein Gefühl der Befreiung und Läuterung folgte, oft begleitet von einem warmen, liebevollen Licht, gelegentlich als Vereinigung mit Gott empfunden, und dem Bewusstsein der eigenen Unsterblichkeit. Sie gingen sozusagen «durch die Hölle in den Himmel».
Wenn man Grofs Berichte liest, wird verständlich, warum etliche, die unvorbereitet, am falschen Ort und ohne kundige Begleitung LSD «eingeworfen» haben, derart alptraumhafte «bad trips» erlebten, dass sie psychisch gestört aus dieser Erfahrung hervorgingen. Nicht umsonst betonte Albert Hofmann: «Es ist gefährlich, einfach LSD zu nehmen und zu denken, man werde dann weise. Man gerät in eine andere Wirklichkeit, und dies kann sehr erschreckend sein. Deswegen ist die meditative Vorbereitung, die Wahl der richtigen Umgebung und der Begleitpersonen so wichtig, damit dieses andere Erleben integriert werden kann und man nicht erschrickt.»
Stanislav Grof bezeichnete LSD als eine Art «Mikroskop oder Teleskop der Psychiatrie», und ebenso, wie diese Instrumente den Gegenstand, den sie zeigen, nicht erzeugen, sondern nur sichtbar machen, so erzeugt auch das LSD die psychedelischen Erfahrungen nicht, sondern zieht nur den Vorhang beiseite, der das im eigenen Inneren Vorhandene verbirgt. Man begegnet immer nur sich selbst, wie in einem Spiegel. Aber es ist ein magischer Spiegel, der nicht nur das Sichtbare und Bekannte zeigt, sondern auch das Unsichtbare und Unbekannte: vergessene, verdrängte, verleugnete Aspekte der eigenen Persönlichkeit – eingebunden in die karmischen Erbteile unserer eigenen kosmischen Vergangenheit, und der aller anderen Lebewesen.
Für die Krebskranken, die am Spring-Grove-Projekt teilnahmen, war die LSD-Therapie ausgesprochen hilfreich. Sie konnten sich nicht nur mit ihrer Krankheit abfinden, sondern verloren auch die Angst vor dem Tod, der ihnen ja unmittelbar und unvermeidlich bevorstand. Das Erlebnis von Tod und Wiedergeburt in den LSD-Sitzungen vermittelte ihnen die Überzeugung, dass ihre Seele unsterblich ist und die zu erwartende Zerstörung des Körpers überleben wird. Trotz des Erfolges wurde das Projekt aber Mitte der 1970er Jahre eingestellt und das LSD endgültig aus der Psychotherapie verbannt.
Heute allerdings scheint sich eine Änderung abzuzeichnen. Eine ganze Reihe von Wissenschaftlern in den USA und in Europa haben Sondergenehmigungen beantragt, um wieder mit LSD arbeiten zu können – und sie auch bekommen. Professor Franz Vollenweider von der Universität Zürich untersucht zum Beispiel die Wirkung von LSD auf das Gehirn mit Hilfe der Computertomographie. Und das amerikanische Wissenschaftsmagazin New Scientist schrieb kürzlich: «Psychedelic research is back» – die Psychedelika-Forschung kommt wieder in Gang.
Dass LSD solange ausgegrenzt war, hatte allerdings auch seine guten Seiten. Denn dadurch war man gezwungen, Auswege und Alternativen zu finden. Albert Hofmann und zahlreiche LSD-Therapeuten wie Stanislav Grof und Hanscarl Leuner, ja sogar der LSD-Apostel Timothy Leary, haben immer wieder darauf hingewiesen, dass sich die kosmisch-mystischen Erfahrungen, die von den psychedelischen Drogen angeregt werden, auch auf andere Weise erreichen lassen – allerdings mit etwas mehr Aufwand. Zum Beispiel durch ekstatisches Tanzen, asketischen Schlafentzug, Fasten, Reizentzug oder Reizüberflutung, konzentrative Meditation, Selbsthypnose oder bestimmte Atemtechniken.
Leuner entwickelte beispielsweise das «katathyme Bilderleben», wo in einer tiefen Entspannung mit Hilfe der eigenen Vorstellungskraft innere Bilder wachgerufen werden, und Grof ersetzte das LSD durch eine besondere Atemtechnik, die er «holotropes Atmen» nannte. Hierbei werden die auf einer Liege ausgestreckten Klienten dazu angehalten, immer schneller und tiefer zu atmen («Hyperventilation»). Sie kommen dadurch in einen veränderten Bewusstseinszustand, in dem sie über dabei auftauchende Gefühle und Empfindungen zu inneren Bildern und Erlebnissen geführt werden, die vielleicht weniger intensiv, aber inhaltlich den LSD-Erfahrungen sehr ähnlich sind. Auch hier finden Kindheitserinnerungen statt, Geburtserlebnisse, Szenen aus früheren Inkarnationen, Todes- und Wiedergeburtsvisionen oder mystische Einheitserlebnisse.
Der genaue Mechanismus ihrer Wirkung ist zwar noch nicht völlig aufgeklärt, aber man geht heute davon aus, dass die psychedelischen Substanzen in unseren Gehirnstoffwechsel eingreifen und die Konzentration bestimmter Botenstoffe verändern. LSD hemmt offenbar den Einfluss von Serotonin (wirkt ausgleichend und beruhigend) und verstärkt massiv die Konzentration von Noradrenalin (macht wach und aktiviert), und Dopamin (stimuliert Phantasie und Kreativität) im Blut. Auch ohne äussere Hilfe können wir lernen, diese «körpereigenen Drogen» selbst zu beeinflussen und die entsprechenden Wirkungen zu erzielen – durch Meditation, Selbsthypnose oder entsprechende Atemtechnik. Und wenn wir mit offenen Augen, offenem Herzen und kindlichem Gemüt durch die Natur gehen, wird uns die mystische Erfahrung unter Umständen einfach als Geschenk zuteil.
So wie Albert Hofmann beispielsweise, der, wie eingangs geschildert, das kosmisch-mystische Einheitsgefühl, das er unter LSD erlebte, bereits als Kind während eines Waldspaziergangs erfahren hatte, wodurch ihm klar wurde, «dass unsere Welt kein Zufallsprodukt sein kann und dass eine geistige Kraft dahinterstehen muss.»
Zu dieser Erkenntnis, die auch Paul McCartney meinte, als er sagte: «Gott ist alles und überall und jedermann», führen uns aber nicht nur Erleuchtungserlebnisse oder LSD, sondern auch einfache logische Überlegungen.
Wir können davon ausgehen, dass im Kosmos – worauf schon der Name hinweist – Ordnung herrscht. Die Atome sind geordnete Gebilde, und auch ihre Beziehung zueinander, wie sie sich im periodischen System der Elemente zeigt, unterliegt einer klar erkennbaren Ordnung. Auch das Sonnensystem ist ein geordnetes Gebilde, in dem die Planeten sich gesetzmässig und berechenbar bewegen, den mathematischen Prinzipien folgend, die von Newton, Kepler und anderen entdeckt wurden.
Wenn irgendwo Ordnung herrscht – das sagt uns sowohl die Logik, wie auch die Erfahrung – dann gibt es dahinter ein ordnendes Prinzip, das sie erzeugt hat. Das ordnende Prinzip muss aber selbst geordnet sein, denn sonst könnte es keine Ordnung schaffen, und erfordert so selbst wieder ein höheres ordnendes Prinzip, dem es seine Ordnung verdankt. Dieses verlangt wieder ein höheres ordnendes Prinzip, und dieses auch wieder ein weiteres, und immer so weiter, bis man schliesslich an ein höchstes ordnendes Prinzip kommt, das nicht mehr geordnet zu werden braucht, weil es pure Ordnung ist. Als höchstes ordnendes Prinzip muss es unendlich sein, denn wenn es nicht unendlich wäre, wäre es auch nicht das höchste Prinzip, weil dann ja etwas anderes, noch höheres nach ihm kommen müsste. Wenn es unendlich ist, ist es auch unbegrenzt und hat weder Anfang und Ende – denn das sind Grenzen: es muss also ewig sein. Es muss auch allgegenwärtig sein, denn wenn es irgendwo nicht wäre, wäre es nicht mehr unendlich. Wenn es aber ein unendliches, ewiges, allgegenwärtiges Prinzip gibt, das aus purer Ordnung besteht, dann heisst das: alles ist geordnet. Es gibt keine Unordnung, kein Chaos im Kosmos, nur Ordnung.
Dieses höchste Ordnungsprinzip ist identisch mit dem, was wir als höchstes Wesen oder Gott bezeichnen. Und das wiederum bedeutet: alles, was auch immer irgendwie irgendwo existiert, ist in Gott, alles ist aus Gott, alles ist göttlich und ein geordneter Teil der göttlichen Ordnung. Elementarteilchen und Atome, Bakterien, Pflanzen Tiere und Menschen, Planeten, Sonnen und Galaxien und vieles andere mehr, was sich jenseits der Materie tummelt.
Jeder Mensch, egal ob gross oder klein, dick oder dünn, klug oder dumm, schön oder hässlich, reich oder arm – ist ein Aspekt des Göttlichen, das sich in diesem Menschen in dieser ganz besonderen Art und Weise zum Ausdruck bringt. Und weil jede Erscheinungsform des Lebens göttlich ist, hat sie das göttliche Recht, so zu sein, wie sie ist, und sich in ihrer ganz eigenen Eigenart zu entfalten. Und darin liegt, meiner Meinung nach, der primäre Sinn unseres Lebens. Der Dichter Oscar Wilde schrieb: «Ziel unseres Lebens ist Selbstentwicklung. Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen, das ist unsere Bestimmung.»
Jeder Mensch ist in Ordnung so wie er ist und hat ein Recht auf Selbstentfaltung in seinem individuellen Sein. Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum, das für sich allein besteht, wie eine Insel im Ozean. Aber wie alle Inseln unter Wasser durch den Meeresboden miteinander verbunden sind, so sind auch alle Menschen unterschwellig miteinander verbunden und Teil eines grösseren Ganzen, in dem jeder seinen Sinn und seine Aufgabe hat. Und nicht nur wir Menschen sind auf diese Weise miteinander verbunden, sondern alle Lebewesen, alles was irgendwo, irgendwie existiert. Und deshalb haben wir nicht nur die Verantwortung für uns selbst, sondern auch für das Ganze – in dem Masse, wie es durch unser individuelles Wesen bestimmt ist.
Werde was du bist, entfalte, was in dir angelegt ist, wachse, blühe und verwirkliche dich, deiner Art gemäss, so gut du kannst – das ist das erste und wichtigste Ziel. Danach aber kommt das zweite, das ebenso wichtig ist: spiele deine Rolle im Rahmen des Ganzen, von dem du ein Teil bist, erfülle deine Aufgabe, leiste deinen Beitrag zu jenem gewaltigen Werk, das wir Evolution nennen oder Schöpfung, oder einfach Leben auf der Erde. Denn unser Planet in seiner heutigen Form ist ein Produkt der Lebewesen – das Ergebnis ihrer Milliarden Jahre langen Arbeit. Aber die Evolution ist noch keineswegs zu Ende, und wir wirken daran mit. Und um hier unsere Aufgabe zu erfüllen, brauchen wir keine wie auch immer gearteten Drogen uns von aussen zuzuführen – dazu brauchen wir nur uns selbst und das, was von Natur aus in uns steckt. Alles was lebt – Menschen, Tiere, Pflanzen – ist miteinander verbunden. Deshalb haben wir nicht nur die Verantwortung für uns selbst, sondern auch für das Ganze, von dem wir ein Teil sind, und das ein Teil von uns ist.
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Reinhard Eichelbeck, geboren am 4 März 1945, lebt heute als freier Journalist, Schriftsteller und Photograph in der Nähe von München.
Nach dem Studium der Psychologie, Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft ist er seit 1968 hauptsächlich als Autor und Regisseur für Hörfunk und Fernsehen tätig. Dabei hat er eine Reihe von Hörspielen veröffentlicht, und mehr als hundert Fernsehfilme realisiert.
Von 1976 bis 1985 war er festangestellter Fernsehredakteur im Familienprogramm des NDR, wo er zuerst verschiedene Kinder- und Jugendprogramme betreute, später dann Dokumentarfilme und Dokumentarserien, darunter «Die Erde, der Himmel und die Dinge dazwischen» (über Psi-Phänomene). 1985 wechselte er in die Hauptredaktion Kultur und Wissenschaft des ZDF, wo er bis 1987 für die Sendereihe «Einblick» verantwortlich war.
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