dezember 2019 – goodnews editorial

Tatsachen und Meinungen
Dass die Erde rund ist, gilt als gewiss, die Idee, sie sei flach, wird sich ebenso wenig durchsetzen wie die Annahme, die Sonne kreise um die Erde. Nun ist keiner zu unbedeutend, einen Standpunkt zu haben, denn das ist das Wesen der Demokratie, in der, wie Albert Hofmann einmal treffend bemerkte, jeder und jede das Recht auf eine eigene Meinung hat, gleich wie unqualifiziert. Mit dem prophetischen Charakter dieses Bonmots rechnete damals niemand, vertreten doch heute hochoffiziell allerlei Gruppierungen abstruse Meinungen, welche sie uns für bare Münze verkaufen wollen. Nebst willkürlichen Überzeugungen hegen sie auch gefährliche Glauben, weshalb in der Schweiz die öffentliche Verkündung von extremem Gedankengut geahndet wird: Wer zu Hass und/oder Rassismus aufruft, soll keine Stimme haben. Anders beim virtuellen Hass, dem nur schwer Einhalt zu gebieten ist. Der boulevardeske und oft ruppige Ton in den sozialen Medien ist schwer auszuhalten. Natürlich interessieren mich grundsätzlich alle Stimmen. Doch politische Propaganda und Diskussionen, die die Leute gegen einander aufwiegeln und die wirrsten Unterstellungen, Beschimpfungen und Beleidigungen nach sich ziehen? Nein danke. Wir leben in einer konsensuellen Wirklichkeit, ein gemeinsam gewobenes Netz der Wahrnehmung – in seinen virtuellen Maschen wollen wir uns nicht verfangen und stattdessen lieber selbst was unternehmen.

Herzlich
Susanne G. Seiler


LICHT

Licht
im Licht
ist nichts

nur Schatten
ist nichts
im Licht

Arnaldo Antunes

november 2019 – goodnews editorial

Seit einigen Jahren erleben psychedelische Substanzen wie LSD, Psilocybin oder Ayahuasca eine Renaissance. Ihr therapeutischer Nutzen, ihre Risiken als Freizeitdrogen oder das sogenannte Microdosing werden in der Presse breit und unvoreingenommen diskutiert. Michael Pollans Buch How to change your mind (Verändere Dein Bewusstsein), über seine Erfahrungen mit psychoaktiven Substanzen, ist in den USA und in Europa ein Bestseller. Manche Menschen beschäftigen sich jahrelang mit schwierigen und unerledigten Aspekten ihrer psychedelischen Erfahrungen und verspüren das Bedürfnis, mit einer Fachperson das Erlebte zu besprechen. Deshalb bietet die Gaia Media Stiftung in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psycholytische Therapie (SÄPT) ab 1. November 2019 Beratung und Hilfestellung in Zusammenhang mit durch Psychedelika hervorgerufene Erfahrungen an. Die Beratung ist weltanschaulich und methodisch «neutral». Die Gaia Media Stiftung stellt zudem ein Beratungsangebot bei (straf-)rechtlichen Fragen in Zusammenhang mit dem Gebrauch dieser illegalen Substanzen zur Verfügung. Dieses erstreckt sich von kurzen Telefonaten, z.B. bei Fragen bezüglich der Wirkungen und Nebenwirkungen von Substanzen, bis zu zwei bis drei Beratungsgesprächen. Sollte dieser zeitliche Rahmen nicht genügen, vermitteln die Beratenden weitere Hilfsmöglichkeiten. Das kostenlose telefonische Beratungsgespräch ist auf 20 Minuten beschränkt. Danach wird den Ratsuchenden empfohlen, sich zu einem persönlichen Gespräch einzufinden. Für Fragen betreffend Cannabis, Opiate, Kokain oder Amphetamine wende man sich an bestehende Beratungsstellen. Der Name des Beratenen sowie der Inhalt der Beratung werden vertraulich behandelt. Der Beratungsdienst ist erreichbar über beratung@gaiamedia.org oder telefonisch unter +41 (0)76 634 29 88.

Ihre Gaia Media Stiftung


Imago

die jahreszeiten wechseln nun
täglich ∙ mit den liebschaften
im kopf ∙ steigt stetig der
druck, ich bin wie die plötzlich
hereinziehende winterlandschaft
unüberhörbares atemgeräusch
wenn sich die stigmen schliessen ∙ zieht der tausendfüssler
weiter – ich werde
beobachtet ∙ von menschen
anhäufungen ∙ verschieben sich
durch den reisetrakt, halb +
halb verdaut ∙ will ich nichts als verpuppung

Christian Schloyer

oktober 2019 – goodnews editorial

Vergessen wir das Schlechte leichter als das Gute? Oder hängt es davon ab, ob wir generell glauben, dass das Glas halb voll oder halb leer ist? Und wenn wir lieber das Schlechte vergessen, ist es das, was die Natur von uns will, oder ist es ein Trick und tun wir nur so? Oder, viel schlimmer, sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir die Zukunft fürchten und die Vergangenheit verklären? Wie bestimmte Politiker, die den Status quo um jeden Preis schützen und rückwärts gewandt leben, immer mit einem Fuss in einem geschönten Gestern? Sie sind ein gutes Beispiel dafür, wie wir das Schlechte an den guten alten Tagen vergessen, weil wir „damals“ jung oder zumindest jünger waren und dachten, die Welt gehöre uns. Aber jetzt, da sie uns schon so lange gehört, müssen wir uns auf das konzentrieren, was getan werden muss, um sie in einem so guten Zustand wie möglich weiterzugeben. Nicht wie damals, wie heute. Dabei müssen auch wir viel Schlechtes ignorieren, um uns auf das Gute zu konzentrieren.

Viel Licht wünscht Ihnen dabei Ihre
Susanne G. Seiler


Alles was wir tun ist Musik, John Cage

Der Regentag bietet sich an gebietet sich der Regentag
für eine Unternehmung das Tropfentrommeln der Tropfen
ans Fenster ans gekippte Fenster Und die triefenden Blätter
der trompetenartigen weissen Blumen weissen Blüten
in dem Garten unter dem gekippten Fenster: will nur
zu Haus bleiben, sagst du und dem Regen lauschen
älter als das Auge: der Gehörsinn blätternder umblätternder
Regen draussen durchweichte Trompetenblumen Trompeten-
blüten: dein Trommeln mit Fingern Fingerspitzen auf den
Tisch auf das weisse Blatt Papier malst eine Blüte trompeten-
artige einer weissen ungeschützten Unternehmung (Blüte:)
Spaziergang über die Dörfer hinaus im Regen.

Volker Sielaff

september 2019 – goodnews editorial

Geist über Materie

Was ist wichtiger? Wie wir denken oder wie wir aufgewachsen sind? Was wir wollen oder was wir haben? Und sind wir in der Lage, Liebe, Reichtum und Gesundheit allein durch die Stärke unseres Charakters anzuziehen? Gibt es eine erprobte Methode, um mit dem Universum in Resonanz zu treten, damit sich unsere Wünsche erfüllen? Und was ist mit den schlimmen Dingen, die uns passieren? Sind sie auch unsere Verantwortung? Ich glaube, dass ich die Schöpferin meiner eigenen Wirklichkeit bin, was meine Wahrnehmung anbelangt. Dass es an mir liegt, wie ich die Welt sehe, in einer schwarzen Wolke oder als ewigen Sonnenuntergang (oder irgendwo dazwischen), doch wo es um den „Empfang“ geht, sind alle anderen genauso beschäftigt wie ich, ihre Schöpfung zu schützen und aufrechtzuerhalten. Es gibt eine Logik in meinem Leben, und meine Handlungen haben Konsequenzen, aber es gibt auch viele Faktoren ausserhalb meines Einflusses, von Kontrolle ganz zu schwiegen. Was das Erhalten angeht von dem, was ich will – auch Kriegen genannt: Das geht nicht auf Knopfdruck. Die Materie braucht ihre Zeit.

Einen fröhlichen Herbst Ihnen alle!
Susanne G. Seiler


Wie der Herbstwind weht!

Wie der Herbstwind weht!
Doch wir beide leben noch,
beide, du und ich.

Shiki (1867-1912)

august 2019 – goodnews editorial

Cui bono?
Seit der Finanzkrise von 2008 sprechen wir locker von Milliarden, wo am Vortag Millionen noch ganz schön viel waren. In den Industrienationen springen seither die Superreichen wie Pilze aus dem Boden. Diese Länder sind die grossen Nutzniesser der Globalisierung. In China hat die Öffnung hin zur Marktwirtschaft zu mehr Wohlstand für weite Teile der Bevölkerung geführt, seit dem Durchbruch der Informationstechnologie ist in vielen Schwellenländern eine neue Mittelschicht entstanden, und es wurden zahlreiche neue Arbeitsplätze im Agrarsektor geschaffen. Viele Menschen auf der ganzen Welt sind nicht mehr so arm wie früher, und auf der persönlichen Ebene kennen wir heute Menschen aus der ganzen Welt, während unser Bekanntenkreis vor nicht allzu langer Zeit noch weitaus homogener war. Unsere Welt ist bunter geworden. Es besteht kein Grund, warum wir gemeinsam die ökologischen Probleme nicht angehen könnten, die sich in letzter Zeit verdichten. Die vorliegende Ausgabe der goodnews stellt einige Ansätze dazu vor. Doch in der Zwischenzeit geniessen wir das Leben und gehen baden!

Sommerlich Ihre,
Susanne G. Seiler


Löwe Mojito

Ich grins Limettenzähne
Auf deinen Augenauftakt. vergiss nicht,
Wie Barhocker sich anstellen.
Im Dunkel
Der Minze leg ich mich
Dir auf die Lippen. wie Strohhalme
Greifen unsere Zungen und
Wir treiben Rum
Durch die Sprachplätze. zwischen deinem
Mund, meinem Ohr, deinem Ohr
Meinem Mund.
Eine Geisterfahrt gegen die Musik. hörst du
Viel zu viele Zucker röhren
Zwischen unseren Zähnen. Süsse.
Schwapp hin und her. doch ich
Werde fort sein
Bevor das Eis schmilzt.
Rette unser Eis.

Martin Piekar

juli 2019 – goodnews editorial

Fake News
Der gemeinsame Nenner der meisten Fake News ist ihre Negativität: Kinderporno-Ring in der Pizzeria, Sommerzeit fördert globale Erwärmung, Papst unterstützt Trump; Soros steckt hinter Flüchtlingsströmen; Merkel will zwölf Millionen Einwanderer; EU hat ihre Wurzeln in Nazi Deutschland… Deshalb schlage ich vor, dass wir stattdessen folgende Gerüchte verbreiten: Sultan von Brunei eröffnet Zufluchtsort für misshandelte LGTBI-Menschen in Seri Begawan; Ku Klux Klan finanziert Schulen für benachteiligte schwarze Kinder in Alabama; die Präsidenten Putin, Xi und Erdogan kündigen gemeinsam neue Gesetze zur freien Meinungsäusserung in ihren Ländern an; Präsident Trump unterschreibt Gesetz zur Schaffung von zwölf neuen Nationalparks in ehemaligen Bergbaugebieten und schickt Flüchtlingskinder nach Hause; Australien schliesst seine Konzentrationslager auf Nauru und Manus, Kim Jong-un öffnet die Grenze zu Südkorea, Israel und Palästina rufen bedingungslosen Frieden aus und, nicht zuletzt, weltweit wird der gesamte öffentliche Verkehr ab dem 1. September 2019 gratis!

Zuversichtlich Ihre,
Susanne G. Seiler


Apropos Herr Goselmann

Also, ich bin seine Katze, zur
Blutdrucksenkung den Ägyptern
Schon bekannt, und
Als der Alte wusste
Wie es um seine Seelenruhe stand
Entzog er sich
Zunächst den Schlaf
Dann hat das Schlitzohr
Mich in einer Flasche aus
Halluzinogen verquicktem
Zuckerglas in den Fluss
Gesteckt. Ich leckte brav
Substanz – der Effekt
War: Darwin
Biss mir meine Krallen ab
In der Tat
Herrn Goselmanns Blutdruck sank und
Unterdessen trank ich, fand
Mich, mit der Auflösung
Der Flaschenwand
In seiner ruhigen Hand – seither
Schnurre ich, wenn man mich
Aus dem Wasser fischt

Daria-Maria Cojocaru

juni 2019 – goodnews editorial

Vor kurzem hörte ich Jeremy Narby über Psychedelische Pflanzenlehrer sprechen; es war eine hervorragende Präsentation. So kam ich dazu, meine eigene Verbindung zur Natur zu überdenken. Leider ist meine Beziehung zur natürlichen Welt eher theoretisch als praktisch: Abgesehen von meinen Besuchen in den Parks, am See und entlang den Flüssen, die durch die Stadt fliessen, in der ich lebe, und dem Himmel über mir, ist die «echte» Natur etwas, das ich nur ausnahmsweise erlebe. So ist es für die meisten Stadtbewohner. Deshalb erstaunt es mich nicht, dass wir sie um so mehr als unsere Mutter verehren, je mehr wir den Kontakt zur Natur verlieren, einschliesslich unserer eigenen Natur. Dafür hat unsere Naturliebe eine quasi religiöse Form angenommen, vergleichbar mit der Liebe zu fernen Göttern oder Göttinnen, die wir um so besser bewundern können, da sie uns fremd bleiben. Wird diese Liebe ausreichen, um die natürliche Welt, wie wir sie kennen, zu retten und uns selbst damit?

Natürlich Ihre,
Susanne G. Seiler

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aus dem naturkundemuseum weiss ich

aus dem naturkundemuseum weiss ich:
zerreibe ich sand zwischen meinen
fingern, erde und kohle, ziert das die
rebe nicht, der eber reizt sich, zeigt sich,
schert zeit um sich. wie sind diese
bäume zu verstehen. und machen die
haare auf meinem körper schon eine
wiese. am einfachsten liebt es sich
rückwärts. nimmt man beim singen
einen vogel hinzu, kann man den
pfeifton weglassen. aus dem naturkunde-
museum weiss ich nicht: ist das mein
wald oder deiner. und ein rückstoss der
sich in den gräsern zeigt, wie ein
geräusch, in einer esche grau, eine
scherge auch, einen sucher, schauer, eine
ursache aus. wohin mit dem schorf.

Ronya Othmann

mai 2019 – goodnews editorial

In den letzten Wochen und Monaten habe ich mit Lucius Werthmüller, dem Präsidenten der Gaia Media Stiftung, an der Entwicklung unserer Ideen für die Gaia Mediathek gearbeitet. Als erstes habe ich letzten Herbst das Material vorsortiert, siebenundsechzig Kisten voller Bücher ohne das Archiv des Sphinx Verlags! Meine Wohnung ist voller Bücher, die bald in das Lager zurückkehren sollen, wo sie herkommen und dereinst in unserer Gaia-Lounge stehen sollen. Wir wollen sie katalogisieren und diesen Katalog online verfügbar machen, damit alle Interessierten sich daran erfreuen, Mitglied werden und unsere Bücher einsehen können, wenn auch nicht Online, denn das bedarf der Zustimmung eines jeden einzelnen Autors. Die wichtigsten Themen sind Psychedlika, Schamanismus, Bewusstsein, Ökologie. Natürlich wird das Archiv des Sphinx Verlags auch katalogisiert. Ausserdem haben wir viele Bücher zu «verwandten Themen», die wir mit der Zeit ebenfalls aufnehmen wollen. Unser Freund PJ Wassermann hat uns dazu die von ihm entwickelte Software Museum Pro zur Verfügung gestellt, ein ausgezeichnetes Werkzeug für Sammler. Eine Reihe von Titeln wurde bereits eingegeben. Mit etwas Glück können im Herbst erste Ergebnisse eingesehen werden.

Ihr Bücherwurm
Susanne G. Seiler


Nachthonig

Immer kreuzen unsere Bienenlinien
Warum halten diese Lichter
Auch nicht still
Da kommt der kleine Bär
Und da der grosse
Über den Hügel
Über den Berg
Die räuberischen Sterne fallen
Über unsere süssen Träume her

Mara-Daria Cojocaru

april 2019 – goodnews editorial

Zum Tod von Ralph Metzner

Mit dem Psychologen, Forscher und Autor Ralph Metzner ist nach Timothy Leary der zweite im Dreierbund der alten Harvard-Crew abgetreten. Wir verdanken ihm unzählige Einsichten und wunderbare Schriften zu einer breiten Palette an Themen, die vom Schamanismus bis zu den grossen Fragen unserer Zeit reichen. Die Lücke, die er hinterlässt, fühlen wir bis hier. Ich habe Ralph nicht sehr gut gekannt, war allerdings einmal bei ihm zu Gast in Tiburon, wo seine Frau meinem Sohn Brötchen schmierte und ich ihn zu seinem jüngsten Buch befragte, Das war vor über dreissig Jahren. Ralph Metzner war ein Vielschreiber. Deutschsprachigen Lesern ist er wegen der Lanze bekannt, die er für die Mythologie seines Herkunftslands brach, als er die alten nordischen Götter aus der rechten Ecke holte. Wie hat er sich in Todtmoos begeistert, wie sehr auf seinen ersten Vortrag in deutscher Sprache hin gefiebert!
Lieber Ralph, alle die dich kannten und lesen werden dich vermissen.

Traurig Ihre,
Susanne G. Seiler

Würdigung von Matthias Bröckers


Ichsoerso

erso: ichso
blablabla
sieso: hä
und ichso: jaaa

ichso: duso
erso: ichso

ichso: ichso
ist eins a
erso: siehst
und ichso: klar

erso: duso
ichso: ichso

ichso: ichso
hahaha
erso: pah
und ichso: tja

Arno Rautenberg

märz 2019 – goodnews editorial

Die Guten gegen die Bösen

Gerne würde ich erfahren, wie man im Leben die Spreu vom Weizen trennt, die Guten von den Bösen? Ich meine damit nicht Caligula, den Ku Klux Klan oder Hitler. Es geht um uns Psychonauten. Sind die Unterschiede wirklich so gross zwischen den guten, weil seriösen und wissenschaftlich ausgerichteten “Forschern” und den unverantwortlichen, illegalen, hedonistischen Konsumenten, den Freaks oder “Stoners” unter uns – mal abgesehen von Extremfällen? Ich möchte jedenfalls hier ein für allemal festhalten, dass wir alle Konsumenten sind oder waren, sonst wüssten wir nicht, wovon wir reden. Überdies schliesst das eine das andere nicht aus: Es wird nur so getan, als hätte nicht jede/r einen Ruf zu verlieren, Natürlich ist in den Sechzigern und Siebzigern des letzten Jahrhunderts viel Porzellan in die Brüche gegangen, als Drogen erstmals leicht erhältlich waren, doch ohne die ausgeflippte, grelle Alternativkultur der Achtundsechziger wäre die steife patriarchale Mentalität der damaligen Zeit nicht aufgebrochen, was genau so nötig war, wie es heute nötig ist, uns von alten Ängsten und Vorurteilen zu befreien. Ich glaube nicht, dass die Geschichte sich wiederholt. Im Gegenteil: Drogenkonsum erregt heute eher zu wenig öffentliches Interesse. Wir können uns deshalb getrost mehr auf einander einlassen, öfters miteinander kommunizieren und unsere Gemeinsamkeiten pflegen.

In Freundschaft,
Susanne G. Seiler


Ich sitze des öftern

Ich sitze des öftern
neben mir
und tu
als wär ich
gegenwärtig hier.

Monika Minder

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