juni 2019 – goodnews editorial

Vor kurzem hörte ich Jeremy Narby über Psychedelische Pflanzenlehrer sprechen; es war eine hervorragende Präsentation. So kam ich dazu, meine eigene Verbindung zur Natur zu überdenken. Leider ist meine Beziehung zur natürlichen Welt eher theoretisch als praktisch: Abgesehen von meinen Besuchen in den Parks, am See und entlang den Flüssen, die durch die Stadt fliessen, in der ich lebe, und dem Himmel über mir, ist die «echte» Natur etwas, das ich nur ausnahmsweise erlebe. So ist es für die meisten Stadtbewohner. Deshalb erstaunt es mich nicht, dass wir sie um so mehr als unsere Mutter verehren, je mehr wir den Kontakt zur Natur verlieren, einschliesslich unserer eigenen Natur. Dafür hat unsere Naturliebe eine quasi religiöse Form angenommen, vergleichbar mit der Liebe zu fernen Göttern oder Göttinnen, die wir um so besser bewundern können, da sie uns fremd bleiben. Wird diese Liebe ausreichen, um die natürliche Welt, wie wir sie kennen, zu retten und uns selbst damit?

Natürlich Ihre,
Susanne G. Seiler

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aus dem naturkundemuseum weiss ich

aus dem naturkundemuseum weiss ich:
zerreibe ich sand zwischen meinen
fingern, erde und kohle, ziert das die
rebe nicht, der eber reizt sich, zeigt sich,
schert zeit um sich. wie sind diese
bäume zu verstehen. und machen die
haare auf meinem körper schon eine
wiese. am einfachsten liebt es sich
rückwärts. nimmt man beim singen
einen vogel hinzu, kann man den
pfeifton weglassen. aus dem naturkunde-
museum weiss ich nicht: ist das mein
wald oder deiner. und ein rückstoss der
sich in den gräsern zeigt, wie ein
geräusch, in einer esche grau, eine
scherge auch, einen sucher, schauer, eine
ursache aus. wohin mit dem schorf.

Ronya Othmann

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