juli 2020 – gut zu hören

The Duffler
Fantastic Negrito
Xavier Amin Dphrepaulezz ist der eigentliche Name des Singer-Songwriters Fantastic Negrito, der sich in R&B, Blues und den alten Tonaufnahmen schwarzer Künstlern zu Hause fühlt. Seine Musik ist stark und authentisch. Aufgewachsen in Oakland, floh Negrito als Teenager nach LA, um den Gefahren der Kleinkriminalität zu entkommen, was schliesslich zu einer internationalen Karriere führte, die bisher mit zwei Grammys belohnt wurde. Fantastic Negrito kehrte später nach Oakland zurück, wurde Aktivist für soziale Veränderungen und ein begeisterter Gärtner, der möchte, dass wir so viel von unserem eigenen Essen anbauen, wie wir können. Mehr dazu im Titelsong des Albums, Have You Lost Your Mind YetHier sehen Sie einen Film über das bewegte Leben des aussergewöhnlichen Künstlers. Ein Autounfall veränderte sein Leben und machte ihn zu einem zutiefst spirituellen Menschen. Und er ist ein grossartiger Sänger! (sgs)
Pablo Records, 1973


On the tender spot of every calloused moment
Ambrose Akinmusire
Ambrose Akinmusire, der ebenfalls in Oakland, Kalifornien, geboren und aufgewachsen ist, war Mitglied des Berkeley High School Jazz Band Ensemble, als er die Aufmerksamkeit des Saxophonisten Steve Coleman erregte, der ihn bat, bei Colemans Five Elements mitzumachen. So ging er im Alter von neunzehn Jahren als Student der Manhattan School of Music auf Europatournee. Nach seiner Rückkehr in die Westküste, wo er einen Master-Abschluss an der University of Southern California machte, besuchte Akinmusire das Thelonious Monk Institute of Jazz in Los Angeles, wo er bei Herbie Hancock, Wayne Shorter und Terence Blanchard studierte. Mit on the tender spot of every calloused moment behauptet sich Akinmusire nicht nur als einer der weltbesten Trompeter, sondern er setzt seine Stimme ein, um die Komplexität schwarzen Lebens in Amerika zu sezieren.
Blue Note, June 2020


Homegrown
Neil Young
Scheitern gehört in der über vierzigjährigen Karriere von Neil Young einfach dazu. «Letzte Woche aber veröffentlichte der vierundsiebzigjährige mit Homegrown, einem verschollenen Studioalbum von 1974, ein echtes Schlüsselwerk… Dabei hat der Kanadier noch lange nicht alles veröffentlicht, was von seinem Privatarchiv geschluckt wurde, schon gar keine Meilensteine, schliesslich werden Glanzstücke nicht für die Schublade gemacht.» (NZZ) Es ist ein sanftes, leicht melancholisches Werk, das die ausdruckstarke Kreativität der damaligen Zeit perfekt verkörpert. Homegrown wird von Musikkritikern hoch gelobt und erinnert an eine äusserst produktive Zeit in der westlichen Musikgeschichte. Nochmals die NZZ: «Homegrown ist nicht nur das fehlende Puzzleteil einer wichtigen Dekade, es reiht sich auch mit grosser Strahlkraft in die solitären Meisterwerke einer ganzen Karriere.»
Warner, Juni 2020


Mordechai
Khruangbin
Das multikulturelle musikalische Trio Khruangbin, bestehend aus Laura Lee am Bass, Mark Speer an der Gitarre und Donald Ray  «DJ» Johnson am Schlagzeug, stammt aus Houston in Texas. Ihr Stil ist bekannt als eine Mischung aus Dub, Psychedelia und Soul – in diesem Fall mit einem guten Schuss Ambient. «Mordechai, Khruangbins drittes richtiges Album, ist das erste, auf dem der Gesang im Vordergrund steht, wobei alle drei Mitglieder mitwirken. Die Einführung des Gesangs deutet auf ein neues Interesse an der Liedgestaltung hin, eine willkommene Entwicklung… Und Mordechais unvergesslichste Titel sind die mit dem meisten Gesang, wie die Disco am Pool von ‘Time (You and I)’und der von Highlife inspirierte Pop von ‘So We Won’t Forget’. Am besten ist ‘Pelota’, dessen sonnengebrannte Texte nicht so klar auf eine bestimmte Referenz hinweisen und eine lebendige Möglichkeit aufzeigen, wie Khruangbin klingen könnte, wenn sie nicht versuchen, jemand anderes als sie selbst zu sein.» (Pitchfork)
Dead Oceans, June 2020


Art of the Descarga
The John Santos Sextet
John Santos ist seit Jahren der treue Fackelträger des Latin Jazz der amerikanischen Ostküste. Er ist überhaupt Zündfunke für eine Welle musikalischer Erfindungen in dem Strudel, in dem Jazz, Latin und andere Ideen auf einander prallen. 1955 in San Francisco geboren, wuchs Santos in der puerto-ricanischen und kapverdischen Tradition seiner Familie auf, umgeben von Musik. Seine Studien der afro-lateinischen Musik umfassten mehrere Reisen nach New York, Puerto Rico und Kuba, Brasilien und Kolumbien. Er ist bekannt für seinen innovativen Einsatz traditioneller Formen und Instrumente in Kombination mit zeitgenössischer Musik, was ihm viel Respekt und Anerkennung als produktiver Interpret eingebracht hat, der mit unzähligen Meistern verschiedener musikalischer Generationen arbeitet. (sgs)
Record Store Day, June 2020

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