vague news
Es gibt drei Arten von Nachrichten, so wie es drei Arten von Menschen gibt: gute, schlechte und gleichgültige. In jedem Beruf zeichnen sich etwa 15 % der Menschen durch hervorragende Leistungen aus, auf 15 % kann man sich nicht verlassen und 70 % sind mittelmässig. Während die Schlechten auffallen, ist Mittelmässigkeit schwerer zu erkennen. Wir hoffen auf die besten Fachleute – Ärzte, Techniker, Handwerke, Lehrer –, aber das klappt nicht immer wie geplant.
Das Gleiche gilt für die Nachrichten. Manche Geschichten lassen uns aufatmen –medizinische Durchbrüche, gute Taten, friedliche Lösungen. Andere Berichte beschreiben Kriege, Katastrophen und Ungerechtigkeiten. Fake News, die oft irreführend und negativ sind, fallen ebenfalls in diese Kategorie, aber zum Glück können viele die Lügen erkennen. Dann gibt es noch Vague News: unzureichende Informationen, die uns im Dunkeln lassen. Sie sind nicht unbedingt schlecht, aber sie sind unvollständig und lassen uns glauben, dass wir im Bild sind, obwohl das nicht der Fall ist.
Klatsch und Tratsch sind eine Form von Vague News – Gerüchte über Prominente, Politiker oder Adelige, die oft nicht nachprüfbar und für unser Leben irrelevant sind. Auch Propaganda gehört hierher, die uns sagt, was wir denken sollen, ohne detaillierte oder ausgewogene Informationen zu bieten. Handbücher oder Produktbeschreibungen, die uns nach dem Lesen verwirrt zurücklassen, können uns das gleiche frustrierte Gefühl vermitteln. Auch im Umgang mit Behörden stossen wir oft auf vage, unklare Kommunikation.
Wenn 70 % der Nachrichten Vague News sind, was bedeutet das für uns? Wie können wir feststellen, ob etwas wahr, falsch oder gleichgültig ist? Im Informationszeitalter werden wir mit endlosen Details bombardiert, und es ist leicht, sich überfordert zu fühlen. Vielleicht liegt die Antwort darin, nicht an Bildschirmen zu kleben und von Dingen vereinnahmt zu werden, die wir nicht beeinflussen können. Es ist nicht falsch, sich zu sorgen oder zu engagieren, aber wir sollten uns nicht von Informationen aufhalten lassen, die wir nicht wirklich brauchen.
Ich wünsche Ihnen einen friedlichen und unbelasteten Start in die kälteren Monate.
Ihre
Susanne G. Seiler
P.S. Sie finden uns in der gaiamedia lounge, im Hinterhof der Hochstrasse 70 (hinter dem Bahnhof Basel SBB, Tramhaltestelle Peter Merian), jeden Donnerstagnachmittag von 14 – 18 h. Herzlich willkommen!