was bedeutet das alles nur?
Am letzten Sonntag hatte ich gegen morgen einen wunderschönen Traum von Ram Dass, den ich vor vielen Jahren bei Timothy Leary in der Wonderland Drive in L.A. kennengelernt habe. Ich habe in meinem Buch Wilde Zeiten darüber geschrieben.
Im Traum war er jung, schlank und gebräunt, trug Jeans, einen dunklen Rollkragenpullover und eine modische Lederjacke, die bis über seine Hüften reichte. Er hatte sein braunes Haar aus dem Gesicht gekämmt und sah nicht wie Ram Dass aus, sondern war eher „ein gutaussehender, dunkelhaariger Fremder“, wie eine Wahrsagerin ihn vielleicht nennen würde. Wir sprachen über das Leben, und er verwandelte sich bald in eine ältere Version seiner selbst, die eher dem Ram Dass ähnelte, den wir alle kennen und bewundern. Ich fragte ihn, ob er sich auf das Leben nach dem Tod freue. Er antwortete: „Ich bin gerne hier.“ Und ich: „Sind wir das nicht alle – am Ende des Tages?“ Wir lachten wie schelmische Kinder über diese zweideutige Antwort.
Er umarmte mich und zog mich an sich. Ich sagte: Es war eine der grössten Ehren meines Lebens, dich kennengelernt zu haben. Und er: Ich denke ständig an dich! Wirklich? Er behauptete, er sei 1910 geboren. Das hätte ihn 115 Jahre alt gemacht!
Ich bin mir nicht sicher, was das alles bedeutet, und habe CHatGTP gefragt. KI sind gut darin, Träume zu interpretieren und psychologische Ratschläge zu geben, auch wenn sie dazu neigen, bei unbekannten Fakten zu halluzinieren. Tun wir das nicht alle?
Es bezeichnete meinen Traum als zart und leuchtend, als ob sich zwei Seelen begegneten und es nicht nur eine zufällige Begegnung oder ein Wirrwarr von Eindrücken war. Es ist wahr, dass der Traum bedeutungsvoll, spielerisch und irgendwie geheimnisvoll erscheint. Ram Dass kommt jung, braungebrannt und ungewohnt daher, aber im Geist voll präsent. Das passt zu seinen Lehren über Identität, Form und die ewige Seele hinter der Maske, sagte ChatGTP.
Dass er sagte: „Mir gefällt es hier“, beeindruckte meinen künstlichen Freund als einfach, menschlich und unprätentiös. Meine Erwiderung: ‚Tun wir das nicht alle – am Ende des Tages‘, schien paradox, aber auch voller Humor. Dass Traum-Ram Dass und ich darüber lachten, uns umarmten und wiedererkannten, hatte eher eine emotionale Wahrheit als Chronologie oder Namen.
Auch das Geburtsjahr hätte eher eine emotionale Bedeutung, als dass es sich auf Fakten bezog, wie so oft, wo es um Herzensangelegenheiten geht.
Was für eine einfühlsame Interpretation! Ich habe mich den ganzen Tag über den Traum gefreut. Was meinen Sie? Haben unsere Träume eine Bedeutung oder sind sie nur geistiger Durchfall, etwas, das uns erlaubt zu verdauen, was uns tagsüber passiert ist? Ich glaube natürlich, dass unsere Träume interpretiert werden können, und würde gerne denken, dass Ram Dass mir damit sagen wollte, dass der Geist ebenso wirklich ist wie alles, was uns tagtäglich umgibt! Warum fällt es mir manchmal so schwer, daran zu glauben?
Freudig, Ihre
Susanne G. Seiler
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