januar 2021 – goodnews editorial

Es liegt eine Angst, eine Art Beklemmung in der Luft. Niemand weiss, wie es mit dem Virus weitergeht, dessen Ausbreitung wir dieser Tage vielleicht wieder einigermassen in den Griff bekommen oder auch nicht. Hilflos hoffen immer wieder auf eine bessere Welt, vielleicht im Frühjahr? Vielleicht im Sommer? Oder sind wir auf unbestimmte Zeit giftig füreinander geworden? Und während Erfolge verzeichnet werden, sind Rückschritte genauso real. Wir bewegen uns vorwärts wie Krabben, zwei Schritte vorwärts, einen Schritt zurück. Was ist zu tun? Die einzige Lösung, die mir einfällt, ist, unser Leben auf Hochtouren zu begrünen. Holen Sie sich so oft wie möglich eine neue Pflanze und machen Sie Ihre Wohnung so grün wie möglich! Es sei denn, sie ist es bereits, dann Hut ab! Die Glücklichen unter uns haben einen Garten oder ein Stückchen Hof, die sie begrünen können, oder zumindest einen Balkon oder eine – vergrösserte – Fensterbank, und sie werden bald damit beginnen, das vorzubereiten, was später, oder in diesen Jahren eher früher, in die Erde kommt. Die Tage werden bald spürbar länger. Lassen Sie uns den Winter, der gerade erst begonnen hat, draussen geniessen, wo wir einen sicheren Abstand zueinander halten können – vorerst! Bald werden wir mehr wissen.

Ich wünsche Ihnen ein glückliches & erfolgreiches 2021!
Susanne G. Seiler


Vielleicht ist es noch nicht zu spät,

Vielleicht ist es noch nicht zu spät,
in einer Welt, die sich zerstört,
dass eine gute Saat aufgeht
in Deiner Seele, die sich wehrt,
und Dich ein Glücksgefühl erreicht
„Die frohe Botschaft“ …ja, vielleicht…

Judith von Essen

dezember 2020 – goodnews editorial

Wir trauern um den bekannten Mykologen und Autor Dr. Jochen Gartz, der Mitte Oktober gestorben ist. Sterben ist ein natürlicher Prozess, heisst es immer wieder, und doch wird über den Tod meist klinisch und unpersönlich berichtet, als etwas, das anderen passiert. Es scheint grosse Angst davor zu herrschen, dass die Konfrontation mit dem Tod ihn irgendwie anziehen könnte, eine seltsame Form magischen Denkens, da wir schliesslich alle sterben werden, wenn unsere Zeit gekommen ist, was jederzeit möglich ist. Hinzu kommt, dass der Prozess des Sterbens irrationale Gefühle weckt, die als privat eingestuft und lieber unter Verschluss gehalten werden. Man hört auch, dass gegen das Sterben an sich nichts einzuwenden sei. Und was spricht dafür? Sind die Menschen, die das Sterben anderer aus der Ferne kommentieren, selbst bereit zu gehen? Freuen sie sich so sehr auf ein «besseres Leben» und ein „Wiedersehen im Jenseits“ als Belohnung für ihre diesseitige Mühen und Plagen, dass ihnen der eigene Tod nichts ausmachen würde? Wir wollen das Leid nicht vergessen, das in den vergangenen Wochen und Monaten über unzählige Familien und ihre Lieben gekommen ist und werden an sie denken, wenn wir mit der Wintersonnenwende die Ankunft eines neuen, besseren Jahres feiern.

Ich wünsche Ihnen Frohe Festtage!
Susanne G. Seiler


Gedicht

dann, gegen mittag, kommen die ersten von Nico Bleutge

november 2020 – goodnews editorial

Wir leben in unlustigen Zeiten, und wenn ich mir die weltweiten Fallzahlen der mikroskopischen Heimsuchung in unserer Mitte zu Gemüte führe, hätte ich die grösste Lust, mich unter meinem Bett zu verkriechen. Den Teufel werde ich das aber tun! Lieber auf die Zähne beissen? Mitnichten. Obwohl ich tiefes Mitgefühl empfinde für das viele Leiden auf der ganzen Welt , das wie immer die Ärmsten am härtesten trifft, schraube ich die Musik oft hoch und tanz mich aus, suche in der Virtualität die witzigsten Sketches und Filme raus und lach mit, erzähle den Freund*innen in meinem Bubble Schwänke aus meinem Leben, wie sie mich mit ihren Stories unterhalten. Ich heb mein Glas auf das Leben, esse gelegentlich was Winziges, um zu sehen, ob ich dadurch grösser oder kleiner werde, sing und summ vor mich hin und freue mich über mein Glück, es zu Hause so gut zu haben. Und ich etikettiere die ersten Bücher, DVDs und andere Objekte unserer Mediathek, die Sie bei uns an der Hochstrasse 70 in Basel einsehen können. Bald auch virtuell. Nehmen wir also weiterhin brav unsere Vitamine, bleiben wir dran und Sie bitte gesund!

Empathisch Ihre
Susanne G. Seiler

P.S  Das würde (mir so) passen…


treue seele

es ist november deine sprache
auf meiner verdrossenen so klar
das angebot des flusses sicht bis
auf den grund unter irrendem
wasser jeder stein dem andern
naher freund in kalter zeit

Lisa Elsässer

oktober 2020 – goodnews editorial

Editorial: Das Recht auf ein würdiges Leben

Die Globalisierung lässt sich nicht rückgängig machen. Glücklicherweise erinnert mich dieses Wort nicht nur an den inhärenten Mangel an Nachhaltigkeit von um die Welt schwappenden Gütern, Dienstleistungen und Menschen, sondern auch an Wissenstransfer und weltweite Freundschaften. Paradoxerweise gibt es immer noch viele, für die Migranten nichts anderes sind als «Fremde in einem fremden Land». Kürzlich ging das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos in Flammen auf. Es ist beschämend für uns Europäer, dass noch keine dauerhafte Lösung für zwölftausend um ihr Überleben kämpfende Flüchtlinge gefunden wurde. Viele Häuser, ehemalige Bauernhöfe und sogar ganze Dörfer am Rande Europas wurden verlassen, stehen leer oder zerfallen. Warum kauft man sie nicht auf und/oder vermietet sie an erfahrene Einwanderer? Sie könnten in ihnen leben, das dazugehörige Land bewirtschaften und in Kombination mit anderen Kenntnissen ein neues Leben für sich und ihre Familien schaffen. Auf diese Weise retten sich bereits gewisse süditalienische Kleinstädte vor dem Aussterben. Wir fördern den Extremismus, wenn wir nicht positiv und mitfühlend auf gegenwärtige und zukünftige Migrationen reagieren. Darüber hinaus müssen wir dringend Vorkehrungen treffen, die uns helfen, mehr Menschen vor Ort zu ernähren und zu versorgen, auch uns selbst. Die Welt verändert sich rapid.

Wir bleiben dran,
Susanne G. Seiler

P.S. Die neue Gaia Media Lounge an der Hochstrasse 70 in Basel ist nicht nur gut gelegen, sondern auch schon recht gut bestückt. Über Ihren Besuch freuen wir uns.


Alp

Wir sind der Welt
aufs Dach gestiegen. Die
Aussicht war nicht schlecht.

Wir sind nicht lange
dort geblieben. Der
Schwindel war zu echt.

Es fehlte wohl am
langen Atem. Es fehlte
wohl an dem und dem.

Wir sind der Sonne
nah geraten. Jetzt
stocken wir im Le-, im Lehm.

Steffen Jacobs

september 2020 – goodnews editorial

Heute am 1. September, eröffnet die Gaia Media Stiftung in Zusammenarbeit mit der ethnobotanika gmbh von David Münster in Basel eine Lounge mit ethnobotanischem Sortiment. Das Lokal befindet sich an der Hochstrasse 70 in Gundeldingen und ist vom Bahnhof zu Fuss in wenigen Minuten erreichbar. Bis auf Weiteres gelten die folgenden Öffnungszeiten:
Dienstag      12:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag  14:00 – 20:00 Uhr
Samstag      12:00 – 18:00 Uhr
David ist seit vielen Jahren mit der Stiftung verbunden und für unsere Website verantwortlich. Zudem betreut er die Anlaufstelle des psychedelischen Beratungsangebots www.gaiamedia.org/deutsch/beratung/ der Stiftung und ist ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet der Ethnobotanik. Im neuen Laden bietet er ein vielfältiges Angebot von ethnobotanischen Spezialitäten und Raritäten an. Besuchen Sie auch seinen Online Shop auf www.ethnobotanika.ch. Dort finden Sie alle weiteren Informationen.
Wir sind glücklich, dass unsere Stiftung nach über zehn Jahren wieder über einen Treffpunkt verfügt und freuen uns auf Ihren Besuch!
Lucius Werthmüller
Präsident Gaia Media Stiftung
P.S. Auf ein Eröffnungsfest verzichten wir angesichts der gegenwärtigen Corona-Regeln. Wir werden es nachholen, wenn wir uns wieder ohne Einschränkungen treffen können.


[Die Windsbraut schläft in mir]

Die Windsbraut schläft in mir.
Ein schaukelndes Embryo in jeder Ohrmuschel.
Wie beruhigt mich dass sie sich bewegt.
Ich bin gut aufgehoben egal was in mir tobt.
Die Windsbraut hat sich in mein Ohr gelegt.
Übers Jahr ist es umgekehrt.
Der Wind schläft draussen mit mir.
Der Wind ist draussen.
Ich bin allein.
So klingt Verlassenheit.
Ich weiss dass das ein Mythos ist.
Was in mir tobt bin ich.

Kerstin Preiwuss

august 2020 – goodnews editorial

Dieter A. Hagenbach, 24. Juli 1943 – 17. August 2016

Wie jedes Jahr gedenken wir im August unseres lieben Dieters, dessen Tod nun schon vier Jahre zurück liegt. Für diejenigen von Ihnen, die ihn nicht kannten: Er studierte Architektur, fand den Häuserbau unbefriedigend, war Multimedia-Künstler und machte 1975 am Nadelberg/Ecke Spalenberg in Basel einen kleinen Laden auf. Mode und Zeitgeistiges, doch irgendwann nur noch Bücher, worunter auch «Drogenliteratur». Dieter gründete den Sphinx Verlag, der in den frühen Neunzehnachtzigern zu einer AG mutierte. In der Auswahl seiner Bücher hatte er einen sicheren Geschmack: Albert Hofmann, Sergius Golowin, Aleister Crowley, Timothy Leary, Robert Anton Wilson, Jean Houston und Robert Masters, Marilyn Ferguson, Alan Watts, Eliphas Levy, John und Antonietta Lilly, Terence McKenna, Dion Fortune, Idries Shah, Alexandra David-Neël, G.I. Gurdjieff, P.D. Ouspenksy… zu viele, um alle aufzuzählen. Dieter liebte Medien, Musik, Kunst, Film und Design, Wortspiele und faule Sprüche, lachte gerne, mied im allgemeinen Menschen, die sich oder das Leben allzu ernst nahmen und suchte Unterstützung durch den «Rückenwind der Evolution», wie er das nannte. Als der Konkurs seines Hauptaktionärs den Sphinx Verlag mitriss und dieser verkauft wurde, erfand Dieter sich neu als Literaturagent. Zu seinem 50. Geburtstag gründete er 1993 die Gaia Media Stiftung und veröffentlichte zum ebenfalls 50. Geburtstag von LSD die erste goodnews (siehe auch www.gaiamedia.org) in gedruckter Form. 1996 eröffnete die Stiftung auf Dieters Initiative die Gaia Lounge, in der auch Medien und ethnobotanische Produkte verkauft wurden. 2011 veröffentlichte er zusammen mit Lucius Werthmüller, dem jetzigen Präsidenten der Gaia Media Stiftung, das Buch Albert Hofmann und sein LSD. Ihm haben wir alles zu verdanken.

Geniessen Sie den Sommer – natürlich mit Rückenwind!
Susanne G. Seiler


[womit soll man beginnen]

womit soll man beginnen, wenn man die monde
abgelaufen ist wie ein alphabet. mit diesem weiler, dieser
hofleere, zwischen scheune und wald, nicht mal wind und
was der nebel hervorwürgt, hängt am morgen in den gräsern.
eine feuchte, eine schwere, dein in der mitte geteiltes haar. es sickert
und ich streiche aus, fades licht. ich schlucke nicht. worauf ich warte,
tritt nicht ein. mit welchem pronomen soll ich dich versehen und
zu welchem ende soll ich atmen. ein zucken in den halmen, bevor ich vergesse,
von welchem tier oder war da eins. in der ferne ein gewitter, das sich in sich
zusammenzieht und wohin. du zählst, ein abgebranntes haus und darin
war nichts ausser ein bett, ein stuhl, ein tisch und mein bett, mein stuhl,
mein tisch. mein schlaf ist in eine schieflage geraten. von da an
lässt sich nicht bleiben, nur fragen. wohin trägt man diese gegend.
und womit füttert man den nebel.

Ronya Othmann

juli 2020 – goodnews editorial

Seit es Amerika gibt, hat es die europäische Phantasie beflügelt. Ob man es hasst oder liebt, der Klang seines Namens, seine Städte, der Glamour und das Tempo, aber auch die Kriege und sozialen Ungleichheiten, für die die Vereinigten Staaten von Amerika stehen, rufen starke Bilder in uns wach. Als weisse Europäer können wir nicht wissen, wie viel Black Lives Matter in den USA. Aber wir wissen, dass es bei uns nicht genug ist, und schämen uns für unsere grausame kollektive koloniale Vergangenheit. Es gibt im Hier und Jetzt viel zu tun, um Vorurteile abzubauen und bessere Bedingungen für Afro-Europäer und People of Color zu schaffen. Heisst das, dass wir uns schuldig fühlen sollen? Schuldgefühle führen zu Angst, und ein von Angst beherrschtes Leben führt uns in die Vergangenheit statt zu besseren Lösungen für die Zukunft. Anstatt uns vor einander zu fürchten, wollen wir uns um einander kümmern. Entschuldigungen sind fällig. Die Vereinigten Staaten brauchen dringend eine Wahrheits- und Versöhnungskommission. Es gibt viele Schatten, die darauf warten, ans Licht gebracht und in die gelebte Geschichte integriert zu werden. Wir müssen das Unbekannte akzeptieren und zu einem Teil unseres Lebens machen. Auch in Europa.

Vertrauensvoll,
Susanne G. Seiler


[Schaut man weg, ordnen sich ohne Grund…]

Schaut man weg, ordnen sich ohne Grund nach all den Geraden
auch die Blumen und Farben. Schaut man wieder hin, liegen sie
unschuldig da wie ein gemischter Salat, doch verschieben sich
bei jedem Blick und Schritt immer wieder, sodass sich
die Erscheinungen verdreifachen, teilen und sich verwechseln,
ohne sich jemals zu verdecken. Von wo aus man auch schaut
kommt der Haufen in Form, und man staunt als man entdeckt,
dass er in einer Vase steckt. Unvollkommen die Ordnung,
und das Muster bloss Strauss. Zurückgeholt an einen Ort
eilt man auf Schritt und Tripp soweit der Atem reicht.

Sandra Burkhardt

juni 2020 – goodnews editorial

Ich weiss es besser
Ich war in der Schule schlecht in Physik und Chemie, sobald es um Berechnungen mit Formeln ging. Dennoch bewundere ich die Naturwissenschaften und vertraue denen, die sich ihnen verschrieben haben, weil ich an die Menschheit glaube, vor allem wenn sie sich der Suche nach Wissen ergibt, dem grössten Abenteuer aller Menschen aller Zeiten. Natürlich ist dieses Wissen auch widersprüchlich und wird, öfters noch, widersprüchlich kommuniziert und politisch instrumentalisiert: Wir sind immer auf dem Stand des letzten Irrtums und vor diesem, weiss Gott, nicht gefeit. Und doch hat uns die Wissenschaft vieles von dem gegeben, das unser Leben bereichert. Auch in der geordneten Schweiz, wo wir unserer Regierung mehrheitlich vertrauen (aber kritisch bleiben), wo unsere Wünsche Gehör finden (und selektiv in Erfüllung gehen), und wo der (langsame) Prozess der Konsensbildung dominiert, werden Opfer nicht nur bereitwillig erbracht. Die Mehrheit der Leute, die an eine globale Verschwörung glauben, mit den üblichen Verdächtigen als Gewinnern, bleibt allerdings zu Hause, hält sich an ihr Tablet oder Handy fest und sonnt sich in Überlegenheit. Was Neues?

Mit frühsommerlichen Grüssen,
Susanne G. Seiler


Mein Lieblingsmoment ist,

wenn es hell wird
und der Tag anbricht.
Denn ich mag lieber,
wenn etwas neu beginnt
als wenn es zu Ende ist.

Julia Engelmann

mai 2020 – goodnews editorial

Vorweg bitte ich um Entschuldigung, weil ich im letzten Newsletter nicht daran gedacht habe zu eruieren, von wem das mir zugespielte Corona-Gedicht war. Urheberin ist Poetin und Redaktorin Kristin Flyntz. Und wussten Sie, dass wir unser Bewusstsein möglicherweise einem Ur-Virus verdanken, das sich vor langer Zeit in unserem Gehirn ansiedelte? Dort verband es seinen genetischen Code mit dem unserer entfernten Vorfahren. Dieser winzige Code ist immer noch aktiv in uns, bündelt genetische Information und schickt sie in kleinen, Viren-ähnlichen Kapseln von einer Nervenzelle zur nächsten. Diese Informationspäckchen könnten eine kritische Rolle dabei spielen, wie Nerven kommunizieren und sich mit der Zeit neu organisieren, was wiederum Voraussetzung ist für eine höhere Denkfunktion. (Cell, 11. Januar 2018) Jemand, der gut denken konnte, war der vor zwanzig Jahren verstorbene Kulturanthropologe Terence McKenna, den diese Art von Info nicht erstaunt hätte. Sein Buch Wahre Halluzinationen ist nach wie vor seiner Zeit voraus. Erschienen ist es im Nachtschatten Verlag von Roger Liggenstorfer, Pionier der deutschsprachigen Drogenliteratur. Roger braucht unsere Hilfe, denn sein Verlag steckt aus aktuellem Anlass in der Krise. Wenn Sie also eine spannende Lektüre suchen, kaufen Sie dort Terences oder ein anderes Werk. Solidarität wird in diesen aussergewöhnlichen Zeiten grossgeschrieben. Das ist die erfreuliche Nachricht.

So weit, so gut,
Susanne G. Seiler

april 2020 – goodnews editorial

Anstatt eines Editorials

Diese anonyme Botschaft hat mir ein Freund zugespielt. Ich gebe sie an Sie weiter. Sie ist ein bisschen lang, aber die meistens von uns haben ja jetzt viel Zeit. Nutzen Sie diese Zeit zu mehr, als sich abzulenken. Und bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüsse aus der Versenkung,
Susanne G. Seiler


Ein imaginärer Brief von Covid-19 an die Menschen

Stopp. Hör einfach auf.
Das ist keine Bitte mehr. Es ist ein Auftrag.
Wir werden dir helfen.
Wir werden dem Überschall-Hochgeschwindigkeitskarussell Inhalt gebieten…

Wir werden
die Flugzeuge
die Züge
die Schulen
die Einkaufszentren
die Sitzungen
den frenetischen, furiosen Ansturm von Illusionen und «Verpflichtungen»
anhalten, die dich davon abhalten, unser einziges und gemeinsam schlagendes Herz, die Art und Weise, wie wir gemeinsam atmen, in Einklang zu bringen.

Wir sind einander verpflichtet.
So wie es immer war, auch wenn du es vergessen hast, auch wenn ihr es vergessen habt.
Wir unterbrechen diese Sendung, die endlose kakophonische Übertragung von Spaltungen und Ablenkungen, um euch diese bahnbrechende Nachricht zu überbringen:

Uns geht es nicht gut.
Keinem von uns; wir alle leiden.
Im vergangenen Jahr haben die Feuerstürme, die die Lungen der Erde verbrannten, euch keine Pause gegönnt.

Auch nicht die Taifune in Afrika, China und Japan.
Auch nicht die fieberhaften Klimata in Japan und Indien.
Ihr habt nicht zugehört.
Es ist schwer, zuzuhören, wenn ihr die ganze Zeit so beschäftigt seid,
die Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten aufrechtzuerhalten,
die euer Leben erschweren.
Aber das Fundament gibt nach,
Knickt ein unter dem Gewicht eurer Bedürfnisse und Wünsche.

Wir werden euch helfen.
Wir bringen die Feuerstürme in euren Körper
Wir werden das Fieber in euren Körper bringen
Wir werden das Brennen, das Versengen und die Überschwemmung in eure Lungen bringen, damit ihr vielleicht hört:
Uns geht es nicht gut.

Trotz allem, was ihr denken oder fühlen mögt, sind wir nicht der Feind.
Wir sind Botschafter, Verbündeter. Wir sind eine ausgleichende Kraft.
Wir bitten euch, innezuhalten, still zu sein, zuzuhören;
über eure individuellen Sorgen hinauszugehen und die Sorgen aller zu berücksichtigen; eure Unwissenheit zuzulassen, eure Demut zu finden, euren denkenden Verstand aufzugeben und tief in den Verstand des Herzens zu reisen;

Um in den Himmel zu schauen, wo weniger Flugzeugen fliegen, und ihn zu sehen, um seinen Zustand zu bemerken: klar, rauchig, verraucht, regnerisch?
Wie gesund muss die Luft sein, damit auch ihr gesund sein könnt?

Um einen Baum zu betrachten und seinen Zustand zu erkennen:
Wie trägt seine Gesundheit zur Gesundheit des Himmels, zur Luft bei,
die auch du brauchst, um gesund zu sein?

Um einen Fluss zu besuchen und seinen Zustand zu erkennen: klar, sauber, trüb, verschmutzt? Wie gesund muss er sein, damit auch du gesund sein kannst?
Wie trägt seine Gesundheit zur Gesundheit des Baumes bei, der zur Gesundheit des Himmels beiträgt, damit auch du gesund sein kannst?

Viele haben jetzt Angst.
Verteufelt eure Angst nicht und lasst euch nicht von ihr beherrschen.
Lasst sie stattdessen zu euch sprechen – in eurer Stille.
Hört auf auf ihre Weisheit.
Was könnte sie euch über das sagen, was gerade geschieht, worum es geht, wo  Gefahr lauert, über die Bedrohung durch persönliche Unannehmlichkeiten und Krankheit hinaus?

So wie die Gesundheit eines Baumes, eines Flusses, des Himmels etwas über die Qualität deiner eigenen Gesundheit aussagt, was könnte die Qualität deiner Gesundheit dir über die Gesundheit der Flüsse, der Bäume, des Himmels und von uns allen, die wir diesen Planeten mit euch teilen, aussagen?

Halte ein.
Beachte, wenn du dich widersetzt.
Achte darauf, was sich widersetzt.
Frag dich, warum.
Hör auf. Hör einfach auf.
Sei still.
Hör zu.
Frag uns, was wir dich über Krankheit und Heilung lehren können,
was nötig ist, damit alles gut wird.
Wir werden dir helfen, wenn du uns zuhörst.

Liebe wirkt!


In eigener Sache

Bicycle Day 2020: Die psychedelische Renaissance
Der Bicycle Day 2020, der am 19. April hätte stattfinden sollen, musste aus aktuellem Anlass leider auf den 17. April 2021 verschoben werden.
Wir werden an dieser Stelle mitteilen, wenn die neue Veranstaltung freigeschaltet ist.
Wir danken für Ihr Verständnis.
Münchenstein bei Basel | Hotel Hofmatt, Münchenstein, 17 April 2021

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